Catalina war 13, als sie sich der Guerilla anschloss – ihr Vater hatte sie regelmäßig verprügelt, unter anderem mit brennendem Holz. Manuel war erst 8, als er Kindersoldat wurde. Der Kurzfilm „Waffenstillstand“ von Raúl de la Fuente berichtet darüber, wie sich ihr Leben schlussendlich doch noch zum Guten wandte.
Das „Haus für besonderen Schutz“ der Salesianer Don Boscos in Kolumbiens Hauptstadt Medellín spielt dabei eine Schlüsselrolle: Dort erhalten ehemalige KindersoldatInnen intensive psychosoziale Betreuung, etwas zu essen, ein Zuhause und die Möglichkeit zu Schul- und Berufsausbildung. 100 Plätze für ehemalige KindersoldatInnen zwischen 7 und 17 Jahren gibt es dort derzeit. Und der Bedarf ist noch viel größer. Denn trotz des Friedensabkommens, das die Regierung 2016 mit der größten Guerillagruppe FARC schloss, zählt Kolumbien nach wie vor zu den Ländern, in denen die meisten KindersoldatInnen rekrutiert werden.
Wieder Hoffnung schöpfen
Pater Carlos Manuel Barrios ist Direktor des Großprojektes „Ciudad Don Bosco“, in dessen Rahmen das Kindersoldaten-Hilfsprogramm in Medellín organisiert wird. Er ist stolz darauf, dass schon mehr als 2.300 ehemalige KindersoldatInnen bei ihrer Wiedereingliederung in die Gesellschaft unterstützt werden konnten. „Bei uns können diese Kinder, die Furchtbares erlebt haben, wieder Hoffnung schöpfen. Sie haben die Chance auf eine Berufsausbildung und ein positives Leben und, vielleicht das größte Geschenk: Sie lernen, sich selbst zu vergeben“, so der Jugend Eine Welt-Projektpartner bei einem Wien-Besuch im Herbst 2019.
Neue Perspektiven durch Berufsausbildung
Im Don Bosco-Berufsbildungszentrum können die Jugendlichen zwischen Kurzkursen und Intensiv-Lehrgängen wählen, die mit einem staatlich anerkannten Diplom abschließen. Beispielsweise gibt es einen 14-monatigen Lehrgang für KFZ-Mechanik, der neben klassischen Ausbildungselementen rund um Fahrzeugüberprüfung, Reparaturen und Wartungsarbeiten auch ein neues Modul zu Verkehrssicherheit beinhaltet. AbsolventInnen des Lehrgangs, der für jeweils 25 Jugendliche offen steht, haben auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen, zudem sie auch bei der Jobsuche und während des „Job Placement“ sorgfältig begleitet werden.
VIDEO: Kindersoldaten in Kolumbien / „Alto el fuego“ (Waffenstillstand) – Kurzfilm von Raúl de la Fuente (mit deutschen Untertiteln)
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