Das Projekt wurde im Zeitraum von 2020 - 2021 großzügig von der deutschen Else Kröner-Fresenius-Stiftung unterstützt.
In Sierra Leone erfahren viele Jugendliche, junge Frauen und Männer Gewalt und Missbrauch. Im Therapiezentrum New Fambul der Salesianer Don Boscos in Freetown finden sie Zuflucht und Unterstützung — und erhalten auch wichtige medizinische Versorgung.
Sierra Leone zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen, insbesondere Jugendliche, sind arbeitslos und können nicht schreiben oder lesen. Jahrelanger Bürgerkrieg, Korruption, Naturkatastrophen, Corona und die Ebola-Pandemie in den Jahren 2014 und 2015 haben nach wie vor große Auswirkungen auf das Land und die Menschen, vor allem auf die Kinder und Jugendlichen. Zudem sind Gewalt und Missbrauch in Sierra Leone sehr verbreitet. Die extreme Armut drängt junge Menschen auf die Straße oder in die Prostitution. Viele kommen auch in Konflikt mit dem Gesetz, wodurch sie im überfüllten Pademba Gefängnis in Freetown jahrelang ohne fließendes Wasser und ausreichender Verpflegung auf ihre Gerichtsverfahren warten müssen. Sie alle müssen ohne medizinische Versorgung leben, weil sie es sich schlicht nicht leisten können.
Schwer traumatisierte junge Menschen, die unter erschreckenden Lebensbedingungen aufwachsen, brauchen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch therapeutische Unterstützung und medizinische Versorgung. All diese Probleme haben die Salesianer Don Boscos erkannt und mit „New Don Bosco Fambul“ ein neues Therapiezentrum samt Klinik in der Nähe des Dorfes Baoma, etwa eine Autostunde von der Hauptstadt Freetown, eröffnet. Dort erhalten betroffene Jugendliche, junge Frauen und Männer Zuflucht, ganzheitliche psychosoziale Unterstützung und die notwendige medizinische Versorgung.
All das kann helfen, ihnen Hoffnung und eine Zukunftsperspektive auf ein besseres Leben zu geben. Neben der Behandlung von akuten Erkrankungen werden auch Vorsorgeuntersuchungen, wie etwa zahn- und augenärztliche Untersuchungen, angeboten. Die Klinik steht auch für die EinwohnerInnen in den umliegenden Dörfern offen.