Neben wirtschaftlicher und politischer Instabilität steuert Afghanistan aktuell auf eine weitere Krise zu – eine enorme Klimakrise! Immer öfter ist das Land von Extremwetterereignissen wie Dürren oder Starkregen betroffen. Laut Vereinten Nationen gab es in Afghanistan zwischen 2017 und 2018 bereits mehr Binnenflüchtlinge aufgrund von Dürren als durch Konflikte. Mit dem Bau von Bewässerungssystemen schenken die von Jugend Eine Welt unterstützten PartnerInnen vor Ort nun vielen Menschen Hoffnung! Denn mithilfe dieser Systeme ist es Familien auch in Dürrezeiten möglich, ihren kleinen Landwirtschaften genügend Erträge zum Leben abzuringen.
Klimakrise: Gefährdung der Landwirtschaft als Lebensgrundlage
Mehr als 80 Prozent der afghanischen Bevölkerung arbeiten aktuell in der Landwirtschaft. Die Auswirkungen von Extremwetterereignissen in Folge des Klimawandels betreffen in dem Binnenstaat somit besonders viele Menschen und erhöhen ihr Armutsrisiko. Den Auswirkungen des Klimawandels durch den Auf- und Ausbau von Bewässerungssystemen entgegenzuwirken, bedeutet auch einen konkreten Beitrag zum Frieden im Land zu leisten, denn durch den steigenden Mangel an lebensnotwendigen Nahrungsmitteln nimmt auch die Anzahl an Konflikten zu.
In den vergangenen 40 Jahren gab es kaum Investitionen in Dämme oder Bewässerungssysteme. Dabei kommt den afghanischen Bewässerungssystemen (auch Kareze genannt) schon seit Jahrhunderten eine enorme Bedeutung hinsichtlich des Transports von Wasser in Trockengebiete zu.
Die von Jugend Eine Welt unterstützte „Daikundi Irrigitation Initiative“ hilft den Menschen in der Region Daikundi beim Aufbau dieser wichtigen Bewässerungssysteme. Mittels Rohren, die Wasser von nahen Quellen direkt zu den Feldern und Mandelbäumen führen, können die Menschen ihre Erträge steigern und das so erwirtschaftete Einkommen zur Versorgung ihrer Familien nutzen.
Bildung für eine bessere Zukunft
Zudem unterstützt die „Daikundi Irrigation Initiative“ den Bau einer Volksschule für Buben und Mädchen. Der Bau der Schule wurde bereits gestartet.