Chicos de la Calle und GolA.S.O - Fußball hilft Straßenkindern. Die Bevölkerung Ecuadors leidet unter einer schlechten wirtschaftlichen und sozialen Ausgangssituation. Bittere Armut, zerrüttete Familien und der oft fehlende Zugang zum Bildungssystem führen dazu, dass viele Kinder und Jugendliche buchstäblich auf der Straße landen.
Um die Lebensbedingungen dieser Kinder und Jugendlichen zu verbessern, wurde 1980 in Quito das Don Bosco-Programm „Chicos de la Calle“ ins Leben gerufen. Als SchuhputzerInnen, AutowäscherInnen, VerkäuferInnen von Süßigkeiten oder LastenträgerInnen müssen viele Kinder zum Familieneinkommen beitragen und sind viel auf der Straße unterwegs. Viele von ihnen kommen schließlich gar nicht mehr nach Hause zurück. Sie schlagen sich auf der Straße durch und schließen sich zu Gruppen oder Gangs zusammen, die oft billige Drogen wie Schusterleim oder verbranntes Styropor konsumieren, um den Hunger und die Kälte zu vergessen. Ihr Leben ist von Angst, Misstrauen und Gewalt geprägt.
Betreuung in Zentren auf der Straße
Das Zentrum des Projektes bildet das Instituto Superior Salesiano in Quito, das 1991 eröffnet wurde. Seit vielen Jahren arbeiten auch österreichische Zivilersatzdiener von Jugend Eine Welt und Freiwillige von VOLONTARIATbewegt (seit 2013) im Projekt mit. Die Schwerpunkte des Projektes liegen in der Berufs- bzw. Schulausbildung, der gesundheitlichen Versorgung und der sinnvollen Freizeitgestaltung. Eine Besonderheit ist die Betreuung und Erziehung der Kinder nicht nur in den Jugendzentren, sondern auch durch aufsuchende „Streetwork“ direkt auf der Straße.
Weitverbreitetes Erfolgskonzept
Im Jahr 2000 wurde in Quito ein weiteres Zentrum eröffnet (CAPESA – Centro de Apoyo Escolar Salesiano), wo man sich besonders der schulischen Ausbildung der arbeitenden Kinder widmet. Derzeit gibt es mehrere Projektstandorte in Quito, Guayaquil, Esmeraldas, San Lorenzo und Santo Domingo. Weitere Don Bosco-Straßenkinderprogramme finden sich in Cuenca und Machalla sowie kleinere Initiativen zugunsten dieser Kinder in fast allen Einrichtungen der Salesianer Don Boscos in den Großstädten des Landes.
Prävention und Zukunftsperspektiven
Ziel des Don Bosco-Projektes „Chicos de la Calle“ ist es, die Heranwachsenden in ihrer Entwicklung zu begleiten, präventiv auf sie einzuwirken und für sie im Geiste der Pädagogik Don Boscos eine lebenswerte Zukunftsperspektive zu schaffen. Wichtig ist dabei vor allem die Förderung einer entsprechenden Berufsausbildung, die ihnen eine Alternative zum Leben auf der Straße bietet.
Fußball als Ausweg - mit GolA.S.O zum „Traumtor“
In ihrer Arbeit mit Straßenkindern nutzen die Salesianer Don Boscos schon seit Jahren das Interesse der Kinder und Jugendlichen für Fußball.
Das Projekt „Fußballschule GolA.S.O“ an den vier Standorten Santo Domingo, Ambato, Guayaquil und Cuenca versucht mit einem integrativen Ansatz Straßenkinder durch Sport-, Freizeit-, und Bildungsangebote von der Straße zu holen. Benachteiligte Kinder und Jugendliche werden in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung gefördert und befähigt, Vertrauen und Selbstvertrauen zu entwickeln, ihre Talente zu entfalten und sich zu sozial verantwortungsvollen Menschen zu entwickeln.
Der Name des Projekts ist Programm: GolA.S.O. steht für Gol (Tor), Amistad (Freundschaft), Solidaridad (Solidarität), Organización (Organisation) und zugleich golaso (Traumtor).