Bis 2009 dauerte in Sri Lanka der Bürgerkrieg, der rund 100.000 Menschen das Leben gekostet hat und dessen tiefe gesellschaftlichen Wunden noch heute zu spüren sind. Denn auch 14 Jahre nach Kriegsende scheint eine wirkliche Versöhnung der verschiedenen Volksgruppen in weiter Ferne.
Mit Kriegsende nahmen sich die Don Bosco Schwestern 150 Mädchen an, die entweder Vollwaisen waren oder aus vollkommen verarmten Verhältnissen stammten und bewohnten gemeinsam mit ihnen eine provisorische Unterkunft in Vavuniya. Viele dieser Kinder stammen von der größten Minderheit des Landes, den Tamilen. Mithilfe einer Berufsausbildung konnten die meisten von ihnen bereits ein eigenständiges Leben beginnen und sobald in den letzten Jahren wieder ein Platz frei wurde, konnten die Partnerinnen von Jugend Eine Welt einem weiteren Mädchen die Chance auf ein besseres Leben ermöglichen – viele von ihnen kamen direkt aus einem der Flüchtlingslager, die noch lange nach Kriegsende existierten, zu den Don Bosco Schwestern.
Bau eines neuen Ausbildungs- und Schutzzentrums
Nun müssen die Partnerinnen von Jugend Eine Welt umziehen und das Gebäude in Pakkuchorinchan in Omanthai, das gerade erbaut wird, soll ihnen wieder ein Zuhause werden, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen. Auch hier werden die jungen Frauen wieder die Möglichkeit haben, berufliche Kenntnisse in den Bereichen Computer und IT, im Bäckerwesen und der Schneiderei zu erwerben. Ebenso werden Englischkurse angeboten. Darüber hinaus wird den Mädchen und mittlerweile jungen Frauen aber ebenso wichtiges Wissen im Obst- und Gemüseanbau und in der Geflügel- und Milchwirtschaft vermittelt, um später unabhängig auf eigenen Beinen stehen zu können.
Friedensförderung als Mittel gegen ein Klima des Misstrauens
Neben den in ihrem Schutzzentrum aufgenommenen Mädchen, möchten die Partnerinnen von Jugend Eine Welt ihre Hilfe auch aktiv auf arme und ausgegrenzte Mädchen und junge Frauen in den Nachbargemeinden ausweiten. Bei diesen ihren Bemühungen legen sie auch viel Wert auf die Friedens- und Versöhnungsarbeit zwischen den verschiedenen Volksgruppen. So sollen Programme zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte für gefährdete Kinder, Jugendliche und Frauen durchgeführt werden. Darüber hinaus sollen auch die in den umliegenden Gemeinden lebenden jungen Frauen die Möglichkeit haben, im Berufsbildungszentrum einen der angebotenen Ausbildungszweige zu absolvieren.