In absoluten Zahlen gemessen leben in Indien die meisten jungen Menschen weltweit. Rund 30 Prozent (438 Mio.) der 1,46 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner sind 18 Jahre oder jünger. Indien verfügt somit über großes Potential. Die immer größer werdende Kluft zwischen arm und reich, soziale Probleme sowie fehlende flächendeckende Möglichkeiten zur Schul- und Berufsausbildung beeinträchtigen allerdings die Entwicklung der Jugendlichen. Laut offiziellen Daten beträgt die Jugendarbeitslosigkeit im städtischen Raum 17 Prozent.
Diese Situation ist ein fruchtbarer Nährboden für negative Einflüsse. In den indischen Bundesstaaten Kerala und Karnataka nimmt die Zahl der Jugendlichen, die in die Fänge von Drogendealern und extremistischen Gruppen geraten, von Tag zu Tag zu.

Fußball als Türöffner und Alternative
Der Zugang zu Sportmöglichkeiten, um gemeinsam Spaß zu haben, Freundschaften fürs Leben zu bilden und eine sinnvolle Freizeitbetreuung abseits negativer Einflüsse zu erhalten, bietet eine wichtige Alternative. Ganz nach dem Ansatz des Jugendpatrons Don Bosco kommt hier der Fußball ins Spiel, der an allen Don Bosco-Standorten ein wesentliches Element bei der Betreuung von Kindern bildet.

Mit dem Projekt „Sports For Change“ werden in den Bundesstaaten Kerala und Karnataka bereits bestehende Maßnahmen zur Förderung des Sports unter Jugendlichen und Kindern durch Don-Bosco-Fußballvereine ausgeweitet, zum Teil werden aber auch neue ins Leben gerufen. Für Kinder und Jugendliche aus marginalisierten Gemeinschaften oder Gruppen, die aufgrund ihres sozialen Status, ihrer Religion, wirtschaftlich oder sozial von Ausgrenzung betroffen sind, eröffnet sich somit eine neue, wichtige Chance.

Fußballförderzentren an Don Bosco-Standorten
In der ersten Stufe konzentriert sich „Sports For Change“ auf die Don Bosco-Einrichtungen im Bundesstaat Kerala, wo neben der bereits vorhandenen Fußballtrainingsanlage in Don Bosco Vaduthala auch an weiteren sechs Don Bosco-Standorten Förderzentren entstehen. Umliegende Dörfer in abgelegenen Regionen werden zudem motiviert, Kinder und Jugendliche – im Speziellen Mädchen - zum Fußball zu bringen. Ziel ist es – in Zusammenarbeit mit Fachkräften aus den Bereichen Sozialarbeit, Psychologie und Therapie - jungen Menschen Perspektiven zu schaffen.

Vermittlung wichtiger Werte
In Zahlen: Pro Jahr profitieren 1.480 Kinder bzw. Jugendliche im Alter von 6 bis 21 von „Sport For Change“. Neben der Möglichkeit sich im Fußball weiterzuentwickeln, werden den Teilnehmenden gleichzeitig wichtige Werte wie Fairness, Charakterstärke, Führungsqualitäten, Belastbarkeit, Teamwork, Durchhaltungsvermögen aber auch Gesundheitsbewusstsein mitgegeben.

Einzigartige Möglichkeit
„Bringt das Projekt den geplanten Erfolg, dann ist eine Ausweitung auf weitere Standorte unserer Don Bosco-Projektpartner in Indien möglich“, erklärt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. „Das weitverzweigte Don Bosco-Netzwerk in Indien mit seinen zahlreichen Einrichtungen bietet eine großartige Ausgangsbasis, die es zu nutzen gilt. „Sports For Change“ ist eine einzigartige Möglichkeit, um junge Menschen – Mädchen und Buben für den Sport im Allgemeinen und Fußball im Konkreten zu begeistern. Studien zeigen, dass Sport eines der besten Mittel ist, um die Energie der Jugend in eine positive Einstellung zu lenken, soziale Kompetenzen zu fördern und ein Abdriften in die Kriminalität bzw. Drogenabhängigkeit zu verhindern“, so Heiserer weiter.
„In Indien boomt der Fußball. Die Förderung des Fußballs durch organisierte Strukturen, mit dem Aufbau sozialer Kompetenzen und einem Fokus auf benachteiligte Kinder und Jugendliche, ist das Besondere an diesem Projekt.“