Die kunterbunten Motorrikschas, auch Tuk-Tuks genannt, sind neben den Taxis ein fixer Bestandteil des indischen Straßenbildes. Es ist noch nicht so lange her, da wurden diese Fahrzeuge ausschließlich von Männern durch den dichten, chaotisch anmutenden Verkehr der indischen Großstädte manövriert. In den letzten Jahren gibt es unter indischen Rikscha- und Taxi-Fahrern jedoch auch immer mehr Frauen. Dies freut nicht nur indische Kundinnen und weibliche Reisende.
2013 ging die Geschichte von Sunita Chaudarhy um die Welt. Die Inderin war die erste weibliche Tuk-Tuk-Fahrerin Neu-Delhis. Eine Frau unter 60.000 Männern. Sie setzte den Grundstein für den Trend, den man derzeit bei Rikscha-Unternehmen in ganz Indien spüren kann, vor allem in den Großstädten des Landes.
Trainingsprogramm für Rikschafahrerinnen
Derzeit lernen Hunderte Frauen in Indien, wie man eine Motorrikscha fährt. Viele Frauen bevorzugen eine Frau als Fahrerin. Grund dafür ist in erster Linie die Zahl von Gewaltverbrechen gegen Frauen. Auch die Anzahl der Beschwerden wegen Belästigungen, die gegen Rikscha-Fahrer eingereicht werden, ist nicht zu vernachlässigen.
Unsere Projektpartner – die Salesianer Don Boscos in Chennai, der Hauptstadt des indischen Bundesstaats Tamil Nadu – bieten jungen und benachteiligten Frauen aus den Slum-Regionen rund um Chennai nun eigene Trainingsprogramme an: Die Frauen können sich zu professionellen Fahrerinnen für Tuk-Tuks und Taxis ausbilden lassen. Dafür wurde extra eine Fahrschule und ein sechsmonatiges Begleitprogramm entwickelt.
Theorie, Praxis und Prüfung
Neben den Fahren selbst erlernen die Frauen auch mechanische Kenntnisse und das Lesen von Straßenkarten. Außerdem besuchen sie Kurse für Selbstverteidigung, für Englisch und Kommunikation sowie für soziale Kompetenzen. Am Ende ihrer Ausbildung legen die Frauen eine Führerschein- und Taxilenkerinnenprüfung ab. Damit haben sie die Möglichkeit, eigenes Geld zu verdienen oder ihren bestehenden Verdienst aufzubessern. Das Projekt ermöglicht vielen der Auszubildenden erstmals finanzielle Unabhängigkeit. Außerdem leistet es einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Gleichstellung von Frauen in Indien.
Das Interesse am Ausbildungsangebot ist sehr groß. Längst können die Jugend Eine Welt-Projektpartner vor Ort nicht alle Interessentinnen aufnehmen. Damit sie noch mehr Frauen eine Ausbildung und damit den Ausweg aus der Armut ermöglichen können, brauchen sie unsere Hilfe!
Bildung und Berufsausbildung überwindet Armut!
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