Die Menschen in Tamil Nadu im Süden Indiens spüren die schwerwiegenden Folgen des Klimawandels mit einer zunehmenden Vehemenz. Vermehrt auftretende Dürren und Überschwemmungen sowie die Zunahme von Schädlingen in der Landwirtschaft haben gravierende Auswirkungen auf die Erträge in der Landwirtschaft. So ist auch die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln immer wieder gefährdet. Das Austrocknen von Wasserläufen bedroht den Zugang der Menschen zu lebensnotwendigem Wasser. Die klimatischen Veränderungen nehmen auch einen immer stärkeren negativen Einfluss auf die Waldbestände, die für Indien als einen der größten CO₂ -Produzenten der Welt von größter Bedeutung sind, um das ausgestoßene CO₂ wieder zu absorbieren. Die Projektpartner von Jugend Eine Welt wollen der Bevölkerung dabei helfen, diesen ernsten Entwicklungen entgegenzusteuern.
Vielfältige Aktivitäten um die Lebensumwelt der Menschen zu retten
Mit verschiedensten Maßnahmen und Aktivitäten wird nun ein Beitrag zum nachhaltigen Klima- und Umweltschutz in 17 Distrikten von Tamil Nadu geleistet. Hierfür werden Kinder und Jugendliche in 600 an Schulen gegründeten Ökoklubs und DorfbewohnerInnen in 200 Ökoklubs Umweltschutzmaßnahmen in ihrer Umgebung umsetzen. Dabei wird ebenso darauf geachtet, dass benachteiligte Bevölkerungsgruppen aktiv eingebunden und gestärkt werden.
Nicht weniger als 14.000 neue Bäume sollen im Rahmen des Projekts gepflanzt werden. In den Ökoklubs werden Recycling-Kampagnen zur Mülltrennung durchgeführt. Darüber hinaus werden 420 Müllsammelaktionen und eine Sensibilisierungskampagne zu Solarenergie mit 51 Info-Veranstaltungen durchgeführt. Zudem werden 16 Modell-Gemüsegärten in den Dörfern angelegt und der örtlichen Bevölkerung in praxisnahen Schulungen Grundkenntnisse zum eigenständigen Anbau von biologischem Gemüse vermittelt. So soll armen Familien geholfen werden, damit sie künftig einen wesentlichen Beitrag zu ihrer Selbstversorgung leisten können.
Solarenergie und damit verbundene Jobmöglichkeiten
Darüber hinaus werden 100 benachteiligte Jugendliche im Bereich Solarenergie geschult und verfügen damit über eine neue Einkommensmöglichkeit. Im Zuge der Schulungen werden Mini-Solaranlagen in 200 Haushalten installiert. Diese können damit künftig ihren Strom aus klimafreundlicher Solarenergie beziehen. Weitere 250 Haushalte erhalten Unterstützung bei der Beantragung von staatlichen Förderungen zum Ausbau erneuerbarer Energie in ländlichen Gegenden. Mit all diesen Maßnahmen sollen auch künftige Generationen noch eine lebenswerte Umwelt haben!