




Praktizieren unter Mango-Bäumen. Was für viele Österreicherinnen und Österreicher wie eine Fortsetzung der Serie „Klinik unter Palmen“ klingt, ist der harte Alltag des mobilen Gesundheitsteams in der ländlichen Region Kulmasa in Ghana. Es fährt in abgelegene Dörfer, in die sonst kein Arzt kommt, und untersucht und behandelt die Menschen. „Die Kinder hier sind unsere Zukunft“, sagt der Arzt Den-Back Powell bei einem Dorfbesuch. „Wenn ich aber nicht kommen würde, wären viele verloren.“
Denn die Region im Norden Ghanas zählt zu den ärmsten des Landes. Die Mehrheit der Bewohner sind kleine Bauern und Bäuerinnen, die ausschließlich für ihren eigenen Bedarf produzieren. Da es pro Jahr nur eine Regenzeit gibt, sind die Ernten gering. Ein großer Teil der Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben. Die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft und es fehlt an medizinischem Personal in der Region.
„Die Konsequenz davon ist eine hohe Sterblichkeit aufgrund unbehandelter Krankheiten wie Malaria, Cholera, Typhus, Tuberkulose oder Gelbfieber, insbesondere bei Kindern. Auch Mangelernährung und chronische Unterernährung werden oft unzureichend behandelt und führen dann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen“, erzählt Sr. Rita Amponsaa-Owusu. Die Missionsärztliche Schwester ist Projektpartnerin von Jugend Eine Welt. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung haben unsere Partnerinnen das Programm für die medizinische Versorgung ins Leben gerufen und die mobilen Gesundheitsteams gebildet.
Diese bestehen aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Hebammen. „Die mobilen Untersuchungen konzentrieren sich auf Gesundheit und Ernährung von Kindern, vor- und nachgeburtliche Versorgung, Hygiene und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen“, berichtet Sr. Rita Amponsaa-Owusu. Allein zwischen 2021 und 2023 wurden 8000 Menschen durch die mobilen Klinken erreicht, die sonst ohne Gesundheitsversorgung geblieben wären.
Ein weiterer wichtiger Baustein des Hilfsprogramms ist der Bau einer Familienklinik mit eigener Entbindungsstation. Damit haben die Frauen der Region endlich die Möglichkeit, ihre Kinder unter medizinischer Betreuung zur Welt zu bringen. Mithilfe eines Krankenwagens können zudem schwierige Fälle rasch und sicher in die Klinik gebracht werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Vorsorge. Das Gesundheitszentrum steht allen Menschen in der Region zur Verfügung – im Mittelpunkt steht jedoch die Betreuung von Schwangeren und Müttern mit Neugeborenen. Kinder, die unterernährt sind, bekommen einen nahrhaften Brei. Menschen mit Behinderungen werden beraten und mit wichtigen Hilfsmitteln wie Gehhilfen ausgestattet.
„Das Projekt rettet somit nicht nur Leben, sondern leistet auch langfristig einen wichtigen Beitrag für die Bevölkerung Kulmasas“, sagt Reinhard Heiserer, der Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. „Bitte unterstützten auch Sie mit Ihrer Spende die wichtige Arbeit vor Ort!“
Aufgrund der hohen Preise und der galoppierenden Inflation musste die Errichtung nun aber in drei Phasen aufgeteilt werden. Die Bauarbeiten haben im März 2024 begonnen und in einer ersten Phase wird nun eine Ambulanz errichtet, um Notfälle zu versorgen. Außerdem wird bereits interimistisch eine Geburtenstation eingerichtet. In der zweiten und dritten Phase, für die gerade Mittel gesucht werden, soll dann auch eine Krankenstation entstehen. Eine Solaranlage versorgt die Klinik nachhaltig mit Strom.
Eine weitere Säule des Projekts bietet ökologischer und umweltfreundlichen Landbau: Die Bäuerinnen lernen neue Anbaumethoden kennen und tragen damit zur Versorgung mit gesunden Lebensmitteln bei. Außerdem werden Aktionen gegen den Hunger in der Trockenzeit gesetzt. So bereiten die Missionsärztlichen Schwestern gemeinsam mit den Dorfbewohnern „Waenimix“ zu, das vor allem in der Trockenzeit ein wichtiges Lebensmittel ist. Das „Weanimix“ ist eine gemahlene Mischung aus gerösteten Bohnen, Mais und Erdnüssen, die sehr nahrhaft ist und vergleichsweise einfach und kostengünstig hergestellt werden kann.
Wichtig ist den „Missionsärztlichen Schwestern“ auch immer die Einbindung und Förderung von Frauen und Mädchen. In Kulmasa sollen deshalb neue Beschäftigungsmöglichkeiten für sie aufgebaut und ein Mädchenwohnheim für Schülerinnen errichtet werden.
Bitte helfen Sie gemeinsam mit uns den Menschen in Kulmasa!
Mit Ihrer Unterstützung kann die Entwicklung der Region vorangebracht werden!