Das Hilfsprogramm von Jugend Eine Welt ist Teil eines umfassenden Projekts in Zusammenarbeit mit sieben österreichischen bzw. acht lokalen Organisationen in Burkina Faso und dem Senegal. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten ist die Linderung der katastrophalen Folgen der Corona-Pandemie und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung hinsichtlich künftiger Krisen. Das Programm wird zum Großteil von der Austrian Development Agency (ADA) gefördert.
Als Amadine schwer krank wurde, konnte sie nicht mehr zur Schule gehen. Das war eine fürchterliche Situation, denn sie wusste nicht, wie es ohne Ausbildung weitergehen sollte. Dann erzählte ihr eine Freundin von einem Ausbildungszentrum, das in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, von Jugend-Eine-Welt-Partnern betrieben wird. Dort nahm man Rücksicht auf ihre Krankheit und kam ihr entgegen. Sie erbrachte die geforderten Leistungen und schloss ihre Ausbildung zur Friseurin sogar mit Auszeichnung ab.
Danach arbeitete sie in einem Friseursalon, doch blieb sie mit dem Ausbildungszentrum verbunden. Schließlich machte sie selbst eine Ausbildung zur Lehrerin. Und unterrichtet nun mit vollem Herzen angehende Frisöre und Frisörinnen aus. „Ich liebe es, mein Wissen weiterzugeben. Dass die Schülerinnen etwas lernen, ist meine Lebensfreude“, sagt Amadine.
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder Welt und von verschiedenen Krisen betroffen: Etwa 40% der rund 22 Millionen Einwohner leben unterhalb der Armutsgrenze und kämpfen täglich ums Überleben. Außerdem kommt es in dem ganzen Land ständig zu Anschlägen, weshalb die Angst vor Terror die Menschen ständig begleitet.
Umso entscheidender ist es, dass die Partner von Jugend Eine Welt in dieser schwierigen Lage Hilfe vor Ort Hilfe leisten: Die Salesianer Don Boscos betreiben Berufsausbildungszentren. Dort bieten sie das Erlernen von Handwerksberufen an, die Schüler und Schülerinnen werden etwa in Elektrotechnik unterrichtet oder als Schneider und Schneiderinnen ausgebildet. Unsere Partner konzentrieren sich dabei auf Ausbildungszweige, die auf dem Arbeitsmarkt des westafrikanischen Landes besonders stark nachgefragt werden. Denn nur durch eine berufliche Perspektive haben junge Menschen die Chance, einen festen Arbeitsplatz zu bekommen, der ihnen hilft, künftigen Krisen gegenüber besser gerüstet zu sein.
Noch ein weiteres Herzensanliegen verfolgen unsere Partner: Sie fördern auch junge Menschen mit Behinderung, damit auch diese bessere Chancen am Arbeitsmarkt haben.
Spezielles Augenmerk wird zudem auf die Unterstützung junger Frauen gelegt: So sind von den 1000 Studierenden in dem Berufsbildungszentrum die Hälfte Frauen.
Ein wichtiger Fokus ist dabei auch die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt. Das Lehrpersonal erhält Fortbildungen zu diesem Thema und in den Berufsausbildungszentren werden Sensibilisierungsmaßnahem durchgeführt.