Wien, 9. Oktober 2018 - Jugend Eine Welt zum Weltmädchentag am 11. Oktober. Viel zu viele Mädchen und junge Frauen befinden sich weder in einer Bildungs- oder Ausbildungsmaßnahme noch sind sie in Beschäftigung.
Anlässlich des Weltmädchentags am 11. Oktober macht die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt auf die besorgniserregend hohe Zahl weiblicher „NEETS“ (Abkürzung für „Not in Education, Employment or Training“) aufmerksam: Von den weltweit rund 118 Millionen jungen Menschen im Alter von 15 - 24 Jahren, die 2017 als „NEETS“ galten, waren drei Viertel weiblich. Besonders schlimm ist die Situation in Südasien, wo laut Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation ILO 53 Prozent aller jungen Frauen in der Alterskategorie 15 -24 als „NEETS“ eingestuft werden, im Gegensatz zu „nur“ sechs Prozent der jungen Männer. Doch auch im nördlichen Afrika (36% weibliche „NEETS“ gegenüber 17% männlichen), in Lateinamerika (27% versus 12%) oder den Arabischen Staaten (27% versus 10%) sowie in vielen afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind Mädchen in punkto Bildungs- und Jobchancen stark benachteiligt. Um einiges besser schaut es hingegen in westeuropäischen Staaten aus – hier liegt der „NEETs“-Prozentsatz für beide Geschlechter bei durchschnittlich 12 Prozent (Österreich: 11 Prozent im Jahr 2017).
Jugend Eine Welt ermöglicht nachholende Bildung
Ob in Albanien, Ecuador, der Demokratischen Republik Kongo oder in Indien - in zahlreichen von Jugend Eine Welt geförderten Don Bosco-Hilfsprojekten erhalten benachteiligte Mädchen die Möglichkeit einer Schul- bzw. Berufsausbildung, auch wenn sie den Anschluss zum Regelschulsystem schon lange verpasst haben. „Arme Familien entscheiden sich häufig dafür, nur Jungen zur Schule zu schicken oder Mädchen früher aus der Schule zu nehmen, da sie der Meinung sind, diese würden später ohnehin heiraten. Doch wenn man die Mädchen fragt, wollen sie fast alle weiterlernen und sind überglücklich, wenn sie die Chance dazu erhalten“, so Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer.
Neustart bei Don Bosco
In Indien liegt die „NEET“-Rate von 15-24-jährigen jungen Frauen bei dramatischen 49,7 Prozent und ist damit fast sechsmal so hoch wie die von jungen Männern. Gleichzeitig sind Mädchen ohne Bildung und Ausbildung in großer Gefahr, Opfer von sexueller Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel zu werden. Im „Heim der Liebe“ in Hyderabad haben dank der Unterstützung von Jugend Eine Welt mehr als 50 ehemalige Straßenmädchen ein neues Zuhause gefunden. Im Don Bosco-Mädchenheim können sie nicht nur in Sicherheit aufwachsen, sie haben auch die Möglichkeit, ihre Schulbildung nachzuholen und einen Beruf zu erlernen.
Eine weitere von Jugend Eine Welt geförderte „Nachholschule“ liegt im ärmsten Stadtteil von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo und wird von der oberösterreichischen Don Bosco Schwester Hildegard Litzlhammer geleitet. Hier können rund 200 Mädchen im Alter von elf bis 20 Jahren in einem dreijährigen Intensivkurs ihre Grundschulbildung nachmachen und das Bäckerhandwerk erlernen. Damit haben sie später beste Chancen, sich selbst erhalten zu können.
Bildung überwindet Armut!
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