Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, kritisiert den heute präsentierten Vorschlag der EU-Kommission für die sogenannte Omnibus-Verordnung scharf. „Die vorgeschlagenen Punkte weichen nicht nur das bereits beschlossene Lieferkettengesetz massiv auf, sie gefährden auch alle bisherigen Fortschritte im Kampf gegen Kinderarbeit und ausbeuterischer Arbeit sowie für mehr Umweltschutz im Globalen Süden.“ Der Jugend Eine Welt-Geschäftsführer betont, dass Ideen zur Entbürokratisierung bei der Anwendung des Lieferkettengesetzes von Seiten der Wirtschaft gerne anderweitig gefunden und angewandt werden können. Dies dürfe jedoch keinesfalls auf Kosten von Menschenrechten und Umweltzerstörung passieren.

Weiters weist Heiserer darauf hin, dass bisherige freiwillige Regelungen für Unternehmen, zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards, global betrachtet keine nennenswerte Verbesserung der Lebenssituation im Bereich Kinderarbeit und ausbeuterischer Arbeit brachten. Die Verschiebung der Einführung des EU-Lieferkettengesetzes auf 26. Juni 2028 sei daher ein Schlag ins Gesicht von weltweit 160 Millionen Kindern, die tagtäglich zur Arbeit gezwungen werden. „Anstatt ihre Rechte zu schützen und ihnen wichtige Schulbildung zu ermöglichen, lässt die EU-Kommission mit dem um ein Jahr späteren Beginn des Lieferkettengesetzes zu, dass Mädchen und Buben zwölf Monate länger in Steinbrüchen, Ziegelfabriken, Minen oder auf Kakao- oder Bananenplantagen schuften müssen. Die österreichische Regierung muss nun Verantwortung zeigen und den Omnibus-Vorschlag stoppen. Denn unser Wohlstand in Österreich darf nicht auf Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im Globalen Süden passieren!“
Die Initiative „Kinderarbeit stoppen” - bestehend aus Jugend Eine Welt, der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Solidar Austria (ÖGB), Kindernothilfe Österreich und Butterfly Rebels - setzt sich seit Jahren für ein europäisches Lieferkettengesetz ein, das dazu beiträgt, Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen wirksam zu stoppen (siehe: www.kinderarbeitstoppen.at).
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