Zwei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion leiden noch immer Millionen Menschen unter den Folgen. Besonders in der stark zerstörten Stadt Aleppo im Norden Syriens ist die Lage weiterhin prekär. Ein Großteil der bereits durch den Bürgerkrieg beschädigten Häuser wurde aufgrund der zahlreichen Erdbeben binnen weniger Tage endgültig unbewohnbar. Der Wiederaufbau läuft schleppend, viele Bewohnerinnen und Bewohner von Aleppo sind noch immer auf Hilfe angewiesen. Die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt unterstützt gemeinsam mit Projektpartnerinnen vor Ort, den Don Bosco Schwestern, die notleidenden Menschen in der Krisenregion.

Jugend Eine Welt-Projektpartnerinnen helfen vor Ort
Eine wichtige Anlaufstelle für notleidende Einwohnerinnen und Einwohner in Aleppo ist der Don Bosco Kindergarten. Dieser wurde kurz nach dem Erdbeben zu einer Notschlafstelle für Schutzsuchende umfunktioniert. Warme Kleidung, Decken und Mahlzeiten standen ebenfalls bereit. Als der Kindergartenbetrieb wieder aufgenommen werden konnte, kam auch das Lächeln der traumatisierten Kinder zurück. „Unbeschwert spielen, in Sicherheit lernen, die Sorgen für einige Stunden vergessen – für die Kleinen in Aleppo ist das unendlich viel Wert! In ihrem kurzen Leben haben sie schon Schlimmes erlebt“, schildert Wolfgang Wedan. Der Globale Nothilfe-Koordinator von Jugend Eine Welt war nach dem Erdbeben im Jahr 2023 zwei Mal vor Ort in Aleppo, um die Don Bosco-Projektpartnerinnen tatkräftig zu unterstützen. „Fast alle Kinder in Aleppo mussten viel zu früh lernen, wie sich Verlust und Todesangst anfühlen. Umso wichtiger ist es, ihnen ein Stück Normalität zu ermöglichen. Der Don Bosco Kindergarten tut genau das. Hier können die Kleinen einfach nur Kind sein, herumtollen und sich sicher fühlen. Auch die Eltern sind unendlich dankbar für das Engagement der Don Bosco Schwestern. Durch sie können sie ihren Kindern einen Alltag schenken, etwas worauf sie sich Tag für Tag freuen“, so Wedan.
Doppelte Preise, hohe Inflation
Denn das Leid und der Hunger sind auch zwei Jahre nach dem Erdbeben ein ständiger Begleiter. „Die Preise haben sich verdoppelt, die Inflation ist extrem hoch“, berichten die Jugend Eine Welt-Projektpartnerinnen anlässlich des zweiten Jahrestags des schweren Erdbebens am 6. Februar 2023. „Nach dem Sturz des Regimes kehren viele Geflüchtete in ihre Häuser zurück. Gleichzeitig sind viele Bewohner gezwungen, ihre gemieteten Häuser zu verlassen und sie an ihre Eigentümer zurückzugeben. Jetzt sind sie ratlos“, so die Jugend Eine Welt-Projektpartnerinnen weiter. „Sie stehen vor der Frage, wohin sie gehen sollen. Denn die Mieten sind teuer und der Dollar fällt schneller als erwartet. Die Leute haben nicht genug Geld, um die Mieten zu bezahlen, also kommen sie zu uns.“
Hilfsgüter für bedürftige Familien
„Am dringendsten werden Essen, Medikamente und warme Winterkleidung benötigt“, bestätigt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt. „Unsere Projektpartnerinnen vor Ort verteilen Sandwiche und etwas Obst oder Gemüse. Sie versorgen auch bedürftige Familien mit Linsen, Bulgur, Kichererbsen, Reis, Zucker, Mehl und einigen Lebensmittelkonserven. Meist sind es Mütter mit Kindern, die in die Don Bosco-Einrichtungen kommen und um Hilfe bitten“, so Heiserer weiter. Im Kindergarten selbst fehlt es an allen Ecken und Enden – angefangen von Spielsachen bis hin zu dringend notwendigen Renovierungsarbeiten. Ein großes Problem stellt aktuell auch die Stromversorgung dar, die künftig über Solarpaneele sichergestellt werden soll. Doch die finanziellen Mittel dafür fehlen. „Bitte lassen Sie die notleidenden Menschen in Aleppo nicht im Stich und helfen Sie mit Ihrer Spende“, appelliert Heiserer abschließend.
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!