„From Bricks To Books“ - „Von Ziegelsteinen zu Büchern“ lautet der Name des von Jugend Eine Welt unterstützten Bildungsprojekts in Kalaburagi, einer 600.000-Einwohner-Stadt in Südindien. Geprägt von der Ziegelindustrie, leben tausende Familien mit ihren Kindern in engen, von Staub und giftigen Dämpfen umgebenen Hütten. Vor allem die Mädchen und Buben sind oft zermürbenden Bedingungen ausgesetzt sind. Tagtäglich müssen sie in den Ziegelfabriken ausbeuterische Tätigkeiten verrichten, um ein wenig Geld für die Familie nach Hause zu bringen. Die harte Arbeit hat schwerwiegende Auswirkungen auf ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden. „Die Kinder werden ihres Grundrechts auf Bildung, ihrer Gesundheit und ihrer Kindheit beraubt“, erzählt Pallikunnel Kuriakose, Projektpartner der von Jugend Eine Welt unterstützten Organisation BREADS. Diese kämpft seit vielen Jahren in Indien gegen Kinderarbeit und kann einige Erfolge aufweisen. So auch beim aktuellen Beispiel in Kalaburagi. „Vier Wochen lang arbeitete unser Team unermüdlich mit den Arbeitgebern und Eltern zusammen, um 40 Kinder wieder zurück in die Schule zu bringen. Dies war ein bedeutender Erfolg. Denn nicht nur die Kinder wurden von der Kinderarbeit befreit, sondern auch die Ausbeuter hinter Gitter gebracht. Das was ein starkes Signal an andere, die in solche Ausbeutungsgeschäfte verwickelt sind“, so Pallikunnel Kuriakose.

Schule statt Ziegelfabrik
Zunächst wurden die Kinder in einer kinderfreundlichen Umgebung untergebracht, wo sie in Ruhe spielen und sich ein wenig entspannen konnten. Gleichzeitig arbeiteten Psychologen mit den Mädchen und Buben. Notwendige Therapien halfen ihnen, die seelischen Wunden zu heilen und ihnen Lust auf die Schule zu machen. „Nun füllen die Kinder mit ihren Zeichnungen und Geschichten Bücher, anstatt mit ihren Händen Ziegelsteine zu formen“, freut sich Jugend Eine Welt-Projektpartner Pallikunnel Kuriakose. „Dazu bekommen sie täglich eine warme Mahlzeit. Denn mit leerem Magen kann niemand konzentriert lernen.“

Bildung überwindet Armut
„Bildung überwindet Armut!“ So lautet der Leitgedanke der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt seit der Gründung vor 28 Jahren. Gemeinsam mit Projektpartnern vor Ort setzt Jugend Eine Welt Bildungsprojekte im Globalen Süden um, die benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine qualitätsvolle Schulbildung ermöglichen. Denn ohne entsprechende Hilfe bleibt der Schulbesuch oft ein Wunschtraum und die Mädchen und Buben müssen schwere Arbeiten verrichten. „BREADS ist ein langjähriger und geschätzter Projektpartner von Jugend Eine Welt“, so Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer, der sich erst vor wenigen Tagen vor Ort in Indien ein Bild von unterstützten BREADS-Projekten machte. „Die in den Ziegelfabriken arbeitenden Mädchen und Buben werden nicht nur ihrer Kindheit, sondern auch ihrer Zukunft beraubt. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende: Geben Sie den Kindern Bücher in die Hand, denn Bildung ist der Schlüssel zu einem späteren Leben in Würde“, betont Heiserer anlässlich des „Tag des Buches“ am 23. April.

10 Millionen in Indien von Kinderarbeit betroffen
Rund 160 Millionen Kinder müssen laut Schätzungen von UNICEF als Folge von Armut arbeiten. Allein in Indien sollen mehr als 10 Millionen Mädchen und Buben von Kinderarbeit betroffen sein. Jedes fünfte indische Kind im Alter von sechs bis 14 Jahren geht nicht zur Schule. „Die Kinder befinden sich in einem Teufelskreis. Ohne Bildung haben sie keine Chance der Armut zu entfliehen. Doch diese bleibt ihnen meist verwehrt, weil ihre Eltern darauf bestehen, dass sie arbeiten müssen, um zum finanziellen Überleben der Familie beizutragen. Nur mit ihrer Hilfe können wir Projekte gegen Kinderarbeit unterstützen und Kinder aus unmenschlichen Arbeitsbedingungen befreien“, bittet Heiserer um Spenden.

Initiative „Kinderarbeit stoppen“
Jugend Eine Welt setzt sich seit Jahren als Mitglied der Initiative „Kinderarbeit stoppen“ – gemeinsam mit der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, Solidar Austria/ÖGB und der Kindernothilfe Österreich – für die Abschaffung ausbeuterischer Kinderarbeit und die Verwirklichung von Kinderrechten ein. Durch Bildungsangebote, politische Lobbyarbeit und öffentlichkeitswirksame Aktionen macht das Bündnis auf die Ursachen und Folgen von Kinderarbeit aufmerksam und fordert wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung dieser globalen Ungerechtigkeit. Darüber hinaus macht sich die Initiative „Kinderarbeit stoppen“ für ein strenges europäisches Lieferkettengesetz stark, das dazu beiträgt, Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen wirksam zu stoppen.
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!