Was wäre ein Muttertag ohne Rosen? Doch der angenehme Duft der beliebten Muttertags-Überraschung überdeckt auch heute oft den negativen Beigeschmack unmenschlicher Arbeitsbedingungen im Produktionsland. Trotz des Angebots von Fairtrade-Rosen landen im Jahr 2024 immer noch Rosen in Österreichs Blumengeschäften, die alles andere als fair hergestellt und gehandelt wurden. „Die Arbeitsbedingungen im Globalen Süden sind prekär, die Löhne zu niedrig, es fehlt an Schutzbestimmungen und Umweltstandards werden oft nicht eingehalten. Zudem ist ausbeuterische Kinderarbeit ein zentrales Thema“, so Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer.

Harte Arbeit verdient faire Entlohnung
Ecuador gehört, neben Kenia und Äthiopien, zu den drei wichtigsten Rosen-Exporteuren weltweit. Das Land an der Westküste Südamerikas, aktuell u.a. von einer schweren Energiekrise betroffen, ist bestens geeignet für die Rosenzucht. Die Lage direkt am Äquator ermöglicht auf 2.800 bis 3.000 Metern ganzjährig gleichbleibende Temperaturen und eine hohe Lichtintensität. Idealbedingungen für qualitativ hochwertige Rosen, die im Ausland großen Absatz finden. Allein anlässlich des Valentinstags exportierte Ecuador Rosen im Wert von rund 130 Millionen Euro. Zum Muttertag boomt das Geschäft in ähnlichen Dimensionen. „Die Rosen-Industrie sichert vielen Menschen in Ecuador einen Arbeitsplatz. Die Job-Möglichkeit hat allerdings auch ihren Preis“, erzählt Heiserer, der sich erst kürzlich im Zuge einer Projektreise nach Ecuador selbst ein Bild vor Ort machte. „Immerhin wird mittlerweile der Mindestlohn bezahlt und vom Staat auch darauf geschaut, dass sowohl die ökologischen Mindeststandards eingehalten werden als auch keine Kinderarbeit mehr passiert. Doch die Arbeiterinnen und Arbeiter müssen tagtäglich weiterhin harte Tätigkeiten verrichten, die eigentlich fair entlohnt werden sollten.“

Rosen zum Muttertag: Achten Sie auf das FAIRTRADE-Siegel!
Als Mitträger und Förderer von FAIRTRADE Österreich setzt sich Jugend Eine Welt seit 26 Jahren, neben der Unterstützung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen, auch für Bedingungen eines fairen Handels, Umweltschutz und gegen missbräuchliche Kinderarbeit ein. Zudem unterstützt die österreichische Entwicklungsorganisation in Ländern des Globalen Südens, wie beispielsweise in Ecuador, Genossenschaften und Produzenten, die fair gehandelte Produkte herstellen und international vertreiben. „Jede dritte in Österreich verkaufte Rose ist eine FAIRTRADE-Rose. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass noch immer zwei Drittel nicht unter fairen Arbeitsbedingungen und ohne Umweltbelastungen hergestellt werden. Schenken Sie zum Muttertag kein Leid. Achten Sie bitte beim Rosenkauf bewusst auf das FAIRTRADE-Siegel“, appelliert Heiserer.

Vielen Dank an Fairtrade Österreich für die zur Verfügung gestellten Fotos (Credit: CLAC/Iñaqui Mantz/Martín Jaramillo).
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