In großer Dankbarkeit und tiefer Betroffenheit gebe ich schweren Herzens bekannt, dass unser langjähriger Projektpartner, unser lieber Freund und Wegbegleiter, P. Johann Kiesling gestern, am 22. Oktober 2024 in Lubumbashi, Dem. Rep. Kongo, verstorben ist. Noch vor wenigen Monaten, im Juli 2024, durften ich ihm herzlich zum 90. Geburtstag gratulieren. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits geschwächt und krank, aber er hat sich - wie sein großes Vorbild Don Bosco - unbeirrbar im festen Glauben bis zuletzt für das Wohl der jungen Generation von Afrika eingesetzt.

Bei all seinen Besuchen in den letzten Jahren war ich beeindruckt, mit welcher Würde er seine gesundheitlichen Probleme ertragen hat, die ihm von Jahr zu Jahr mehr zu schaffen machten. Nie hat er sich über seine Schmerzen beklagt, immer war er am Geschehen in unseren weltweiten Don Bosco Projekten interessiert. Stets ging man gestärkt von seinem lebendigen Glauben, seinem Wissen, seinem unerschütterlichen Humor und mit seinem guten Rat von ihm. Wir werden ihn sehr vermissen!

Pater Johann Kiesling hatte ein goldenes Herz für die Armen. Er wurde 1934 in Südmähren geboren und wusste wie es Waisenkindern geht, weil er auch als Waise aufgewachsen war. Sein Vater war im Krieg gefallen, seine Mutter erkrankte schwer, als die Familie in den Kriegswirren von Land und Hof vertrieben wurde. So wuchs er bei den Schwestern der Mutter auf. Die Zeiten waren schlecht, bevor er studieren konnte, arbeitete er mehrere Jahre als gelernter Schlosser. Sein handwerkliches Talent hat daher schon vielen Familien im Kongo geholfen.

Aber noch viel mehr seine Berufung, die schrecklichen Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen im Kongo zu verbessern. Dieser Aufgabe widmete er sich hingebungsvoll. Jahrzehntelang leistete er Pionierarbeit im Osten der Dem. Rep. Kongo, wo es so gut wie keine funktionierende Infrastruktur gibt: Keine Straßen, keinen Strom, kein fließendes Wasser, keine Telefonverbindungen, keine sanitären Anlagen. Wenn sein Auto bei den stundenlangen Fahrten in die nächstgelegene Stadt im Schlamm steckenblieb, konnte es schon einmal zwei Tage dauern, bis Hilfe vorbeikam. Als Pater Kiesling einmal nach einem solchen Unfall nachts im Urwald am Dach seines Autos campieren musste, hatte er sich eine Lungenentzündung zugezogen. Doch auch davon erzählte er mit einem Lächeln: „Gott hat mich nie im Stich gelassen.“
Hoffnung auf Hilfe aus der Heimat: Die größte Sorge von Pater Kiesling galt immer den Kindern, für die er unermüdlich um Unterstützung bat. Neben den notleidenden Straßenkindern lagen ihm besonders „seine“ Waisenkinder am Herzen.
Jugend Eine Welt wird tun, was möglich ist, um das Vermächtnis von Pater Kiesling und die Kinder in den armen Ländern Afrikas auch in Zukunft nach Kräften zu unterstützen.
Mit der Bitte um Ihr Gebet für unseren lieben Verstorbenen
Reinhard Heiserer
Jugend Eine Welt
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