„Reich ist, wer viel hat. Reicher ist, wer wenig braucht. Am reichsten ist, wer viel gibt.“ Dieses vom im 18. Jahrhundert lebenden deutschen Theologen und Mystiker Gerhard Tersteegen stammende Zitat hat bis heute nichts von seiner Aussagekraft verloren. So sind die Hauptziele des von den Vereinten Nationen vor 12 Jahren initiierten „Internationalen Tag der Wohltätigkeit“ – der am 5. September begangen wird – denn auch auf das „viel Geben“ ausgerichtet: mit dem Tag soll auf die Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement sowie die weltweite Unterstützung von sozialen Projekten aufmerksam gemacht und vor allem Menschen dazu mobilisiert werden, anderen ohne Gegenleistung zu helfen.
„Um diesen Aufforderungen nachzukommen, dafür gibt es je nach individuellen Möglichkeiten des Einzelnen bei uns verschiedenste Hilfsformen“, sagt dazu Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt. So könne man etwa selbst in einem von Jugend Eine Welt unterstützten nachhaltigen Projekt der Entwicklungszusammenarbeit „mit anpacken“, als junge Volontärin und Volontär, als erfahrener Senior Experts.
Nicht jeder oder jede kann oder will sich so direkt und unmittelbar sozial engagieren. Deshalb gibt es auch die Möglichkeit, soziale Projekte finanziell zu unterstützen. Für sehr „großzügige Menschen, die viel geben möchten“, gibt es dafür eine spezielle Serviceeinrichtung: die Jugend Eine Welt gemeinnützige Privatstiftung.
Stiftung als Dienstleister
Armut weltweit bekämpfen, Bildung und Ausbildung ermöglichen, benachteiligten Kindern und Jugendlichen helfen – das sind die grundlegenden Zwecke dieser Privatstiftung. Von ihr profitieren direkt geförderte Programme der Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt in Afrika, Asien, Südosteuropa und Lateinamerika.
„Mit der Stiftung bieten wir einem Geber, einer Geberin, an, seine oder ihre zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel zu verwalten“, erklärt Reinhard Heiserer, Vorstand der Jugend Eine Welt gemeinnützigen Privatstiftung. Quasi ein Service für Menschen, die selbst keine Stiftung errichten wollen (was mit viel Aufwand und Kosten verbunden ist), die aber ihr „Geld für den guten Zweck“ von einer Stiftung verwalten lassen wollen. Konkret werden die Mittel in einen eigenen, zur Stiftung gehörenden Fonds einbezahlt. Aus diesem Fonds heraus wird dann ein vom Geber, der Geberin ausgewähltes Projekt jährlich in vorher entsprechender vereinbarter Höhe finanziert – solange, bis die Fondssumme erschöpft ist.
Es ist zudem möglich, gemeinsam ein neues Projekt, einen Förderschwerpunkt zu entwickeln. Heiserer: „Förderer können also im Rahmen der Stiftungszwecke ihre Visionen zur Gestaltung einer gerechteren Welt einbringen. Ohne Gegenleistung, dafür aber entlastet von Administration und Bürokratie, denn dies übernehmen wir.“ Ein Serviceangebot, eine Dienstleistung nach dem Motto: „Du hast einen Traum im Bereich der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, du möchtest speziell Kindern und Jugendlichen helfen, wir helfen dir dabei, diesen Traum rasch und unkompliziert zu verwirklichen.“
Vorgespräch wichtig
Heiserer verweist darauf, dass Zuwendungen an einen solchen „Themenfonds“ – dessen Namen und Bezeichnung die FörderInnen wenn gewünscht selbst auswählen können – jederzeit zu Lebzeiten oder auch im Todesfall getätigt werden können. Es empfiehlt sich für potenziell interessierte FördergeberInnen in einem unverbindlichen Informationsgespräch vorab Wünsche und Anliegen vorzubringen, um diese mit den Möglichkeiten der Stiftung abzuklären und so gemeinsam ein zweckdienliches Vorgehen zur Zielerreichung abzustimmen. Dabei lässt sich ganz sicher dem Eingangszitat folgen: „Am reichsten ist, wer viel gibt.“
Informationen zur Jugend Eine Welt Privatstiftung unter www.jugendeinewelt.org