„Bildung entscheidet über die Zukunft eines jeden Menschen. Bildung ist der Schlüssel für ein späteres Leben in Würde. Aus diesem Grund liegen uns Schul- und Ausbildungsprojekte, insbesondere für Mädchen und Frauen im Globalen Süden, besonders am Herzen. Sie haben nachweislich weniger Zugang zu Schulbildung und sind daher sehr gefährdet ausgebeutet zu werden“, betont Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend Eine Welt, anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März. Die österreichische Entwicklungsorganisation unterstützt seit 26 Jahren zahlreiche Schul- und Ausbildungsprojekte für benachteiligte Mädchen und Frauen, um ihnen eine echte Chance auf eine lebenswerte Zukunft zu geben. Eines dieser Projekte befindet sich in Cotonou, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Benin.
Vier von fünf arbeitenden Kindern sind Mädchen
Benin gilt als eines der am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Im Human Development Index – dem Index für menschliche Entwicklung – liegt der 13 Millionen-EinwohnerInnen-Staat auf Rang 166 von insgesamt 191 Ländern. Die Folgen der COVID-19 Pandemie und der Krieg in der Ukraine wirken sich zunehmend negativ auf die Wirtschaft aus. Durch die steigenden Preise sind immer mehr Menschen von Armut betroffen. Analphabetismus ist ein weiteres großes Problem in Benin: Knapp zwei Drittel der Bevölkerung über 15 Jahren können weder lesen noch schreiben. Die sehr jungen Einwohner Benins – 42 Prozent sind unter 15 Jahre - haben oft nur wenige Bildungsmöglichkeiten. Mehr als die Hälfte aller jungen Menschen zwischen 5 und 17 Jahren muss arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. „Nicht weniger als vier von fünf arbeitenden Kindern sind Mädchen. Statt wichtige Schulbildung zu erhalten, werden sie auf Baumwollfeldern und in Granitsteinbrüchen ausgebeutet. In Benin gibt es besonders viele Mädchen, die tagaus, tagein als billige Haushaltshilfen schuften müssen und unter diesen Gegebenheiten Ausbeutung, Gewalt und sexuellem Missbrauch gegenüber schutzlos ausgeliefert sind. Durchschnittlich zehn Arbeitsstunden und das jeden Tag sind keine Seltenheit“, erzählt Heiserer.
Schutz und Bildung
Jugend Eine Welt engagiert sich im Benin, gemeinsam mit der langjährigen Projektpartnerin Sr. Hanni Denifl FMA, für Mädchen und junge Frauen, die von Missbrauch und Gewalt betroffen sind. Im „Centre Laura Vicuna“, mitten im Armenviertel Zogbo in der Stadt Cotonou, finden Mädchen im Alter zwischen acht und sechzehn Jahren Aufnahme. Neben einer Unterbringung und regelmäßigen Mahlzeiten erhalten die jungen Frauen Alphabetisierungskurse, eine gute Berufsausbildung, sinnvolle Freizeitbetreuung sowie rechtliche, medizinische und psychosoziale Unterstützung. Denn viele der Mädchen sind traumatisiert und brauchen dringend Hilfe, um ihre schlimmen Erfahrungen überwinden zu können. Die vor Ort tätigen Don Bosco Schwestern rund um die gebürtige Tirolerin Hanni Denifl konzentrieren sich vor allem auf die Stärken der Mädchen und auf ihre Wiedereingliederung in die Familie und Gemeinschaft. „Als eines der ersten kam ein fünfjähriges Mädchen zu uns. In ihrer Herkunftsfamilie hatte es zwei Todesfällen gegeben. Obwohl Krankheiten wie Malaria oder Typhus öfters vorkommen, glaubten die Angehörigen, das Kind sei verwunschen. Psychologen und Sozialarbeiterinnen unseres Zentrums sorgten sich um die Kleine und wir fanden eine Pflegefamilie. Heute ist sie eine junge Frau mit Matura und Pflegeausbildung, die an Samstagen ehrenamtlich bei uns im Zentrum mithilft“, erzählt Sr. Hanni Denifl FMA.
Schulbildung: Frauen gegenüber Männern im Nachteil
„Weltweit gesehen sind Frauen gegenüber Männern bei der Schulbildung noch immer klar im Hintertreffen“, verweist Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, auf das Dossier „Bildung: Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung weltweit“ von Univ. Prof. Dr. Wolfgang Lutz. Demnach verfügen weltweit 451 Millionen Frauen (Alter: 15+) über keine formale Schulbildung. Zum Vergleich: Bei den Männern sind es 278 Millionen. „Das Kinderschutzzentrum in Benin ist ein gutes Beispiel für die großartige Arbeit, die unsere ProjektpartnerInnen vor Ort leisten. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, dass benachteiligte Mädchen und Frauen in Benin wichtige Schulbildung erhalten und somit den Schlüssel bekommen, der die Tür zu einem späteren Leben in Würde aufsperrt“, so Heiserer abschließend.
Das Dossier „Bildung: Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung weltweit“ von Univ. Prof. Dr. Wolfgang Lutz steht hier zum Download zur Verfügung.
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