153 Projekte in 53 Ländern auf vier Kontinenten wurden betreut, durchgeführt oder neu gestartet. Das sind die nüchternen Zahlen der Bilanz des Arbeitsjahres 2023 der österreichischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt. Nachzulesen im nun veröffentlichten Jahresbericht für das Vorjahr. Mit Blick auf den Arbeitsaufwand schließt das 26. Jahr des Bestehens von Jugend Eine Welt nahezu nahtlos an das als besonders herausfordernd geltende Jahr 2022 an: auch 2023 musste der „Spagat“ zwischen immer öfters notwendig werdender Humanitärer Nothilfe und nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit bewältigt werden.
„Widrige äußeren Umstände wie die vielerorts rasant gestiegene Inflation samt der damit verbundenen Kostensteigerungen kamen noch erschwerend hinzu“, erklärt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Was die Planung neuer Projekte nicht unbedingt einfacher und leichter gemacht hat. Den Spenderinnen und Spendern von Jugend Eine Welt richtet Heiserer aber ein großes Dankeschön aus: „Trotz ungünstiger Rahmenbedingungen sind uns ganz viele treu und verbunden geblieben und haben jeweils nach ihren Möglichkeiten ihre finanzielle Mithilfe aufrecht erhalten, teilweise sogar erweitert.“
Insgesamt wurde 2023 ein Gesamtspendenvolumen von 10,2 Millionen Euro aufgewendet. Fast die gleiche Summe wie im Jahr 2022 mit seinem rekordverdächtigen Gesamtspendenvolumen von 10,7 Mio. Euro. Über 84 Prozent des Spendenvolumens floss auch 2023 wieder in Auslandsprojekte (Bildung, Ausbildung, Soziale und Humanitäre Hilfe) und in die entwicklungspolitische Bildungs-, Anwaltschaft und Informationsarbeit. Mit rund 4 Prozent blieben die Verwaltungskosten wie im Jahr zuvor sehr gering.
Mittel im Einsatz
„Was nützt es, die Übel zu beweinen? Viel besser ist es, mit allen Mitteln zu versuchen, sie zu beseitigen.“ Dieses dem Patron von Jugend Eine Welt Don Bosco zugeschriebene Zitat hat Heiserer seinem Vorwort im Jahresbericht vorangestellt. Tatsächlich wurden alle verfügbaren Mittel dafür aufgewendet, um einerseits Menschen, die in eine Notsituation geraten sind, zu helfen und andererseits – ganz im Sinne des Leitmottos der Organisation „Bildung überwindet Armut“ – weltweit besonders junge Menschen dabei nachhaltig zu unterstützen, ihre Chancen auf ein besseres Leben Realität werden zu lassen.
Neben der auch im zweiten Kriegsjahr weiterhin notwendigen Unterstützung für die Menschen in der Ukraine sowie den aus dem Land Geflüchteten, war Humanitäre Nothilfe vor allem für die Opfer der großen Erdbebenkatastrophe in den syrisch-türkischen Grenzregionen im Februar notwendig. Zwei weitere, vom Ausmaß der Zerstörungen nicht ganz so großen Erdbeben in Marokko und in Nepal machten ebenfalls Soforthilfe nötig.
Gute Beispiele für Projekte der „klassischen“ nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit sind zum einen das im Aufbau befindliche neue Schutzzentrum für Straßenkinder in Lagos, Nigeria. Zum anderen die Initiative „Schokolade macht Schule“, die wohl als ein „best-practice-Beispiel“ der gelungenen Kooperation mit einem heimischen Unternehmen bezeichnet werden kann. In diesem Fall mit der bekannten steirischen Schokolade-Manufaktur Zotter: Jeweils 50 Cent pro verkaufter Tafel Schokobanane kommen rund 450 Kindern in Don Bosco-Schulen im bitterarmen Madagaskar zugute. Für die Kinder damit das für sie so wichtige Schulessen finanziert. Denn mit leerem Bauch lässt sich kaum lernen.
Freiwillige im Einsatz
In Österreich gab es 2023 wieder vor allem durch Freiwillige getragene engagierte Einsätze „für eine gerechtere Welt“. Erwähnt sei hier insbesondere die von Jugend Eine Welt mitgetragenen Kampagne „Kinderarbeit stoppen“.
Die Zahl der Einsätze junger Volontärinnen und Volontäre in einem Projekt – organisiert über die von Jugend Eine Welt gemeinsam mit den Salesianern getragenen Entsendeorganisation „Volontariat bewegt“ – haben sich nach dem pandemiebedingten Einbruch nun endgültig wieder auf das „Vor-Corona-Niveau“ eingependelt. Ebenso jene Einsätze von älteren, dafür (berufs-)erfahrenen Senior Experts.
Unermüdliche Arbeit
Zusätzlich zum erwähnten Dank an Spender und Spenderinnen dankt Geschäftsführer Heiserer auch allen Stiftungen, Unternehmen und Ministerien dafür, dass „sie weiter vertrauensvoll auf unsere Arbeit, unsere weltweiten, tragfähigen Netzwerke blicken.“ Eine Gruppe hebt Heiserer zudem noch ganz besonders hervor: „Unsere vielen Projektpartnerinnen und Projektpartner, die trotz manch Rückschläge oder plötzlich auftauchender Hindernissen unermüdlich und unverdrossen daran arbeiten, dass alle Menschen in dieser unseren EINEN Welt gut leben können.“
Der Jahresbericht 2023 (inklusive Bilanz- und Finanzbericht) steht als Download bereit unter: www.jugendeinewelt.at/jahresberichte
Spendenkonto Jugend Eine Welt: AT66 3600 0000 0002 4000
Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden
Spenden sind steuerlich absetzbar