Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit. Diese Agenda ist in jüngster Zeit angesichts der durch Kriege, Naturkatastrophen und einer Pandemie hervorgerufenen Ausnahmezustände bei vielen Hilfsorganisationen etwas in den Hintergrund gerückt. Musste doch vielfach die bei der Unterstützung bewährter lokaler Projektpartner die Humanitäre Nothilfe vorgezogen werden, um Menschen in Krisensituationen das Überleben zu sichern. „Gemeinnützige Stiftungen hingegen haben das Potenzial, sich trotz lokaler Krisen um die Förderung von nachhaltigen und längerfristigen Bildungs- und Ausbildungsprogrammen in den betroffenen Ländern einzusetzen, da sie eine längerfristige Perspektive verfolgen und bei ihren Spenden- bzw Förderentscheidungen nicht so sehr durch tagesaktuelle Medienberichterstattung oder wechselnden Gebermotivationen geleitet sind“, erklärt Reinhard Heiserer, Mitstifter und Vorstand der Jugend Eine Welt gemeinnützigen Privatstiftung, rund um den „Europäischen Tag der Stiftungen“.
Der Tag der Stiftungen ist der österreichische und europaweite Aktionstag, mit dem europaweit auf das positive Wirken von Stiftungen aufmerksam gemacht wird. „Projekte und Programme speziell im Bildungs- und Ausbildungsbereich für Kinder und Jugendliche in Risikosituationen weltweit nachhaltig zu fördern, das ist Ziel der seit acht Jahren bestehenden Jugend Eine Welt Privatstiftung“, erklärt Heiserer. Armut weltweit bekämpfen, Bildung und Ausbildung ermöglichen, benachteiligten Kindern und Jugendlichen helfen – das sind die grundlegenden Zwecke dieser Privatstiftung. Von ihr profitieren direkt geförderte Programme der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt in Afrika, Asien, Südosteuropa und Lateinamerika.
Vorteile
Die von Zustiftern zum Kapitalstock der gemeinnützigen Jugend Eine Welt Privatstiftung eingebrachten Finanzmittel stehen der Stiftung zum Aufbau des Kapitalstockes zur Verfügung und stärken das Potential der Stiftung langfristig. Die in die Stiftung eingebrachten bzw. verwalteten Mittel werden in nachhaltige und ethisch vertretbare Finanzprodukte investiert. Die Zinserträge aus der Kapitalstockveranlagung dienen der Stiftung zur Erfüllung ihrer Förderzwecke.
Eine weitere Form der Unterstützung bzw. Kooperation mit der Jugend Eine Welt Stiftung ist das einbringen von zweckgewidmeten Fördermitteln zur Erfüllung eigener Förderschwerpunkte oder Projekte. Damit können im Rahmen des von den FördergeberInnen vorgegebenen Stiftungsschwerpunktes jeweils eigene Visionen zur Gestaltung einer gerechteren Welt – ohne besondere eigene Anstrengungen und Verwaltungsaufgaben – rasch und zuverlässig in die Tat umgesetzt werden. Sei es durch das Vorschlagen eigener förderwürdiger Projekte oder durch das Auswählen eines von Jugend Eine Welt vorgeschlagenen.
Hierzu werden von der Stiftung nach Absprache mit den FördergeberInnen und in deren Auftrag eigene gewidmete Themenfonds errichtet. Aus solcherart errichteten Fonds fließen dann – bis die Fondssumme erschöpft ist - jährlich Beträge in das vom Stifter bzw. Stifterin auserkorene Projekt. Damit können Projekte langfristig in ihrem Betrieb mit einem Sockelbetrag an Zuwendungen unterstützt und deren Arbeit über einen längeren Zeitraum nachhaltig sichergestellt werden.
So haben die Förderer durch die Jugend Eine Welt Stiftung einen Erfüllungsgehilfen für die Umsetzung ihrer Anliegen und müssen sich nicht selbst um Administration und Bürokratie kümmern. Diese notwendige Verwaltungstätigkeit von Mittelverwaltung, Projektbegleitung, Förderabrechnung und Mittelverwendungskontrolle übernimmt die Jugend Eine Welt Privatstiftung.
Zuwendung zum Stiftungskapital oder Themenfonds können jederzeit zu Lebzeiten oder auch im Todesfall getätigt werden. Es empfiehlt sich jedenfalls für potentiell interessierte FördergeberInnen in einem unverbindlichen Informationsgespräch vorab Wünsche und Anliegen vorzubringen, um diese mit den Möglichkeiten der Stiftung abzuklären. Heiserer: „Viele potentielle Fördergeber oder Zustifter denken beim Einbringen von Kapital oft nur an Barvermögen, aber es kann natürlich jede Vermögensart eingebracht werden: Angefangen von Wertpapieren, Kunstwerken, Sammlungen, Immobilien, Musikrechten, Oldtimer bis hin zu Kryptowährungen. Die Stiftung bemüht sich um bestmögliche Verwertung der Zuwendungen, damit der höchstmögliche Erlös der gewünschten Projektförderung zu Gute kommt“.
Gesetzliche Verbesserungen
Was lange währt, wird manchmal gut. Das trifft wohl für das nach Jahren des Wartens von der Regierung im Juli angekündigte „Gemeinnützigkeitspaket“ zu. Die darin vorgesehenen neuen gesetzlichen Regelungen für den gesamten gemeinnützigen Bereiche verbessern auch die Rahmenbedingungen für gemeinnützige Stiftungen. „Das stärkt unsere Stiftung, macht sie für potenzielle Mitstifter attraktiver und gibt uns mehr Flexibilität bei der Mittelverwendung“, freut sich Stiftungsvorstand Heiserer.
In Österreich gibt es derzeit 769 gemeinnützige Stiftungen. Die neuen Bestimmungen, die ab 2024 in Kraft treten sollen, sehen etwa vor, dass die Deckelung der steuerwirksamen Berücksichtigung der Vermögensstockzuwendungen angehoben und eine Vortragsmöglichkeit geschaffen wird, was die Mitteleinbringung größerer Summen für Stifter und FörderInnen flexibler werden lässt. Stiftungen werden damit bereits in den ersten Jahren die Möglichkeit bekommen, stärker in ihren gemeinnützigen Zweck zu investieren.
„Ich empfinde jedenfalls große Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber jenen Menschen, die einen Teil ihres Vermögens für zivilgesellschaftliche Anliegen, wie etwa unsere Entwicklungszusammenarbeit mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendförderung, bereit stellen“, betont Reinhard Heiserer, der sich freut, bald interessante Austauschgespräche mit potentiellen MitstifterInnen und FörderInnen führen zu können.
Informationen zur Jugend Eine Welt Privatstiftung unter www.jugendeinewelt.org