Sich an ihre verstorbenen Liebsten erinnern und ihrer gedenken. Das werden in den kommenden Tagen wieder viele Menschen in Österreich tun, wenn sie rund um Allerheiligen und Allerseelen einen Friedhof besuchen. Einige jener Menschen, die dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, bleiben nicht nur ihren Familien in bester Erinnerung, sondern auch heimischen Hilfsorganisationen wie Jugend Eine Welt. Denn diese haben eine Testamentsspende geleistet und so ihr soziales Engagement über den eigenen Tod hinaus verlängert. An die bereits verstorbenen testamentarischen Gönner und Förderer wie auch an alle anderen verstorbenen SpenderInnen, WohltäterInnen, MitarbeiterInnen und ProjektpartnerInnen gedenkt Jugend Eine Welt in diesen Tagen an einem besonderen Ort.
„Ich bin jedes Mal aufs Neue beeindruckt, tief berührt und sehr dankbar, wenn sich jemand für eine Testamentsspende an unsere Organisation entscheidet“, sagt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. In Österreich nimmt das Interesse an der Möglichkeit, testamentarisch Spenden festzulegen stetig zu. Laut jüngster wissenschaftlicher Studie im Auftrag der Initiative „Vergissmeinnicht“ – der neben Jugend Eine Welt 100 weitere gemeinnützige Organisationen angehören – können sich nach Befragung von 1.800 Personen über 50 Jahre etwa 20 % der Bevölkerung ein Vermächtnis für den guten Zweck vorstellen. Fast 30% wären sogar bereit, Hilfseinrichtungen als Ersatzerben einzusetzen, für den Fall, dass die eigentlichen Erben selbst frühzeitig versterben. Großes Interesse an einer Testamentsspende zeigen jedenfalls jene Menschen, die selbst keine Kinder haben.
In verhältnismäßig jungen Jahren schon über den Tod und sein eigenes Vermächtnis nachzudenken, fällt vielen nicht leicht. Aber es bietet vor allem sozial engagierten Menschen die Chance, genaue Regelungen zu treffen, wem außer seinen Angehörigen auch ein Teil seines Vermögens zugutekommen soll. Heiserer erinnert in dem Zusammenhang daran, dass nicht nur Sparvermögen, sondern auch Immobilien, Wertpapiere, Schmuck, Kunstwerke, Sammlergegenstände und vieles mehr für den guten Zweck vermacht werden kann.
Information zu Erbrechtsthemen
Wer sich genauer über alle Erbschaftsthemen informieren will, der kann das bei einer einschlägigen Info-Veranstaltungen von „Vergissmeinnicht - Initiative für das gute Testament“ tun, an denen auch Jugend Eine Welt beteiligt ist. Die nächsten Termine sowie weitere Informationen finden sich hier
„Mit testamentarischen Zuwendungen lassen sich etwa von Jugend Eine Welt unterstützte Schul- und Ausbildungszentren für junge Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika, im Nahen Osten oder Südosteuropa langfristig erhalten, dringend notwendige Maßnahmen einleiten oder neue Programme der Entwicklungszusammenarbeit etablieren“, sagt Reinhard Heiserer. Ungebundene Mittelwidmungen sind zudem ein Garant für die nachhaltige Erfüllung des Organisationszweckes.
Prominente Testamentsspenderin
Eine, die bereits mit gutem Beispiel voranging, findet sich in den eigenen Reihen – Chris Lohner, ehrenamtliche Botschafterin von Jugend Eine Welt. Die wohl bekannteste „Stimme Österreichs“, heuer 80 Jahre alt geworden, hat Jugend Eine Welt selbst in ihrem letzten Willen bedacht. „Die Unterschrift unter meinem Testament wird die Welt nicht verändern. Aber sie wird einigen Kindern in den Armutsgebieten dieser Erde helfen, durch Zugang zu Bildung ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Das freut mich und das macht Sinn. Denn wir alle kommen hier ja nicht lebend raus“, erklärt die seit Jahrzehnten sozial stark engagierte Schauspielerin, Moderatorin und Bestsellerautorin. Ein Statement, das im aktuellen TV-Spot zu hören ist. Denn im vergangenen September wurde eine Werbekampagne im TV, Rundfunk, Print und online über die Möglichkeit einer Testamentsspende zugunsten der österreichischen Entwicklungsorganisation gestartet. Der Spot lässt sich auf unserem YouTube-Channel ansehen
Erinnerungsort Hietzinger Friedhof
An alle seine verstorbenen TestamentsspenderInnen, SpenderInnen, WohltäterInnen, ProjektpartnerInnen und MitarbeiterInnen erinnert Jugend Eine Welt nicht nur zu Allerseelen an einem besonderen Ort: das Grab Nr. 7 (Gruppe 68, Reihe 2) am Hietzinger Friedhof in Wien ziert eine aus Altmetall geschaffene, lebensgroße Statue von Don Bosco. Sie zeigt den Jugendheiligen umringt von drei Kindern mit Symbolen für Zuneigung (Umarmung), Lernen (Buch), Ausbildung (Zange), Spiel (Ball) und Zusammengehörigkeit (Wimpel). Heiserer: „Wir haben sie zum Andenken an alle Freunde – ganz besonders den verstorbenen Spendern, Wohltätern, Freiwilligen, Mitarbeitern und Projektpartnern – hier aufgestellt.“
Ein „leuchtendes“ Erinnerungszeichen an verstorbene TestamentsspenderInnen wurde dieser Tage zudem am Friedhof Hütteldorf in Wien-Penzing im Rahmen der Initiative „Vergissmeinnicht“ gesetzt.