In Monrovia, der Hauptstadt Liberias, zeigt sich eine bittere Realität. Straßenkinder öffnen mit Hammer und Meißel hochgelegene Gräber und nennen sie ihr Zuhause. Hier findet sie der Salesianerbruder Lothar Wagner, Projektpartner der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, täglich, um ihnen eine warme Mahlzeit und ein offenes Ohr zu schenken.
„Es ist skandalös, dass Kinder in der Gesellschaft keinen Platz mehr finden und sich zu den Toten legen müssen.“
Seit fast 20 Jahren setzt sich Bruder Lothar Wagner für die Schwächsten der Gesellschaft in Westafrika ein. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Problemen der Straßenkinder versucht der studierte Sozialpädagoge und Theologe, diese wieder in den Familien- und Schulalltag zu integrieren. „Das ist der beste Platz für ein Kind“.

Krisen als Ursache der Armut:
Eine vielschichtige Problemlage lässt die Staaten Westafrikas zunehmend verarmen. Folgen des Klimawandels wie die Ausbreitung der Sahara-Wüste drängen immer mehr Menschen an die Ränder der Großstädte. Dort sind sie zunehmend steigenden Preisen, monatelangen Monsunregen und Pandemien ausgesetzt. Von den meist korrupten und zerstrittenen Regierungen kommt so gut wie keine Hilfe. Die Folge ist ein Teufelskreis der Armut, der schließlich auf der Straße endet.
„Es ist so, dass die Länder, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, diesen am meisten zu spüren bekommen.“

Unter Erwachsenen im Gefängnis:
Neben dem Friedhof engagiert sich Jugend Eine Welt-Projektpartner Bruder Lothar Wagner auch im Zentralgefängnis von Monrovia. Ein „Spiegelbild der Gesellschaft“, das Probleme mit sich bringt. Als der Salesianer in Monrovia ankam, fand er das Gefängnis maßlos überfüllt, hygienisch unzureichend, und im Bruch mit der UN-Kinderrechtskonvention auf. Unter den Erwachsenen befanden sich etwa 100 Kinder und Jugendliche, viele unschuldig oder ohne Anklage. Durch langjährige Bemühungen konnte ein Großteil der Kinder rehabilitiert werden. Derzeit sind etwa 20 Kinder und Jugendliche in einem separaten Block untergebracht. Von den Salesianern eingerichtet, findet dort nun der Prozess der Wiedereingliederung in Familie und Gesellschaft statt.
Tag der Straßenkinder: Was können wir in Österreich machen?

Anlässlich des Tages der Straßenkinder am 31. Januar besuchte Bruder Lothar Wagner Jugend Eine Welt. In zahlreichen Vorträgen, unter anderem in einigen Schulen, berichtete er von seinen Erfahrungen in Westafrika. Dabei erwähnte er grenzüberschreitende Zusammenarbeit unter Nichtregierungsorganisationen, die in Zukunft noch wichtiger werde. Ebenso betonte er die Wichtigkeit von qualitativ hochwertiger Freiwilligenarbeit als Unterstützung in der Entwicklungszusammenarbeit. Ein Thema, welches der Jugend Eine Welt-Projektpartner als Win-Win-Win-Situation beschreibt und bei den Schülerinnen und Schülern besonders interessiert aufgenommen wurde.
Von der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt finanziert, bauen Bruder Lothar Wagner und die Salesianer Don Boscos die notwendigen Strukturen auf, damit nachhaltig ein System aus Bildung und Selbsthilfe entstehen kann. Unterstützen Sie Bruder Lothars Einsatz für Straßenkinder in Westafrika und schenken Sie ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Dieses Medienprojekt wurde von Einsatzstellen, Teilnehmenden des Freiwilligen Umweltjahrs FUJ und der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP im Rahmen des FUJ-Lehrgangs gemeinsam umgesetzt (www.fuj.at).