Filme, Bücher, Ausstellungen, Museum Info-Quellen rund um das Thema Schwabenkinder

Der dokumentarische Heimatfilm „Schwabenkinder“ von Jo Baier mit Schauspieler Tobias Moretti (2003 in Zusammenarbeit mit dem ORF und dem BR entstanden) zählt wohl zu den bekanntesten Film-Produktionen. Der Film basiert auf dem Roman „Die Schwabenkinder – Die Geschichte des Kaspanaze“ von Elmar Bereuter und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Ein Kooperator (Moretti) begleitet eine Gruppe von Kindern auf ihrem mühseligen Weg über die winterlichen Berge bis nach Ravensburg, wo die Kinder auf dem historisch belegten Kindermarkt als billige Arbeitskräfte an Bauern oder etwa als günstige Haushaltshilfen an bürgerliche Familien „verkauft“ werden.

Der Film lässt sich über diverse Streaming-Plattformen abrufen. Im ORF wird der Film immer wieder gerne in der Vorweihnachtszeit gezeigt.

Im ORF-Archiv lassen sich kurze TV-Dokus zum Thema Schwabenkinder abrufen – on.orf.at 

Im Suchfenster Stichwort „Schwabenkinder“ eingeben.

Schriftsteller Elmar Bereuter erzählt in seinem Roman (Erstveröffentlichung 2002) über den neunjährigen Kaspanaze, der von der armen Bauernfamilie Meser im Jahr 1868 auf den Kindermarkt nach Ravensburg geschickt wird, wo er von einem grausamen Bauern ersteigert wird. Doch schon bald erträgt Kaspanaze dieses Leben nicht mehr und läuft davon.

Autor Siegfried Laferton hat für sein Buch „Josefs letzte Heimkehr: Der Tod eines Schwabenkindes und das Presseecho in den USA“ (erschienen 2024)  akribisch über den Tod des Schwabenkindes Josef Lechleitner aus Elmen im Tiroler Lechtal recherchiert. Der Tod des Buben im Jahr 1907 hat ein Jahr später für eine riesige Pressewelle in den USA gesorgt. Warum das Schicksal des Buben ausgerechnet in Amerika zur Schlagzeile wurde, dem geht Laferton in seinem Buch nach.

Im Rahmen einer Kooperation von Museen und Stadtarchiven aus den fünf Alpenländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Italien (ein EU-gefördertes Interreg IV-Projekt) wurde im Jahr 2012 die mehrjährigen Forschungsarbeiten von Historikern über „Die Schwabenkinder“ und „Der Weg der Schwabenkinder“ unter anderem mit Ausstellungen präsentiert. Dazu wurde auch eine Webseite eingerichtet, auf der sich unter anderem die „Datenbank der Schwabenkinder“ befindet, ein zentrales Element des gesamten Projektes. Darin enthalten sind über 8.000 biographische Datensätze von Schwabenkindern.

Die Seite ist erreichbar unter www.schwabenkinder.eu

Das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg (im Landkreis Ravensburg) – ein Freilichtmuseum mit 28 historischen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden – hat eine Dauerausstellung „Schwabenkinder“ eingerichtet.

Derzeit ist die Dauerausstellung aber geschlossen (Stand 2025) und wird überarbeitet. Die Wiedereröffnung ist für 2027 geplant.

www.bauernhaus-museum.de