Der „Lifegate-Kindergarten“ in Beit Jala wird gefördert aus Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.




Er ist in Zeiten des Krieges für Eltern ein „hell leuchtendes Licht in der sonstigen Dunkelheit“: der Kindergarten im „Lifegate – Rehabilitatsionszentrum“ in Beit Jala, der kleinen Stadt direkt neben Bethlehem im Westjordanland. Hier erhalten ihre Kinder mit Behinderung die für sie notwendige medizinische Versorgung sowie Therapien. Den Familien wird bei der Beschaffung wichtiger Hilfsmittel wie Brillen, Hörgeräte, Rollstühlen und Gehhilfen geholfen.
Der von Jugend Eine Welt unterstützte und mit Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz geförderte Kindergarten braucht gerade seit Ausbruch des Krieges im Heiligen Land dringende finanzielle Unterstützungen, um all seine Angebote für die Kinder aufrecht zu erhalten. „Uns liegt auch die Beratung und die seelische Unterstützung der Eltern sehr am Herzen“, berichtet „Lifegate“-Leiter Burghard Schunkert.
Im Förderkindergarten werden täglich rund 40 Kinder mit unterschiedlichsten Behinderungen im Alter zwischen drei und sechs Jahren betreut. Abgestimmt auf ihre individuellen Bedürfnisse erhalten die Mädchen und Buben verschiedene Behandlungen wie Ergo-, Physio-, Hydro-, Sprach- oder Snoezelen Therapie. Das Förderziel ist es, die Kinder bei Alltags-Aktivitäten wie Essen, Trinken, sich Bewegen, Sprechen, Körperhygiene etc. bestmöglich zu unterstützen. Das gibt den jungen Menschen Sicherheit und lässt sie – ihrem jeweiligen Alter entsprechend – größtmöglich selbständig aktiv sein.
Einmal in der Woche kommen Kinder aus der Umgebung ins Haus, um an einem Inklusionsprogramm mit den Förderkinder teilzunehmen. Für viele der Eltern, die intensiv in die Therapiearbeit eingebunden sind, ist der Kindergarten deshalb ein „hell leuchtendes Licht in der sonstigen Dunkelheit“.
Ein verlässlicher Platz
Die Lebensbedingungen für die Menschen im Westjordanland waren schon vor Kriegsausbruch alles andere als einfach. Finanzielle oder sonstige Hilfen für Kinder mit Behinderung gibt es von der palästinensischen Regierung nämlich keine. Umso glücklicher sind Eltern, wenn ihr Kind einen Platz im „Lifegate“-Kindergarten bekommt. Viele Familien können den kleinen Beitrag zum sonst privat geförderten Kindergartenplatz ihrer Kleinen jetzt aber kaum mehr aufbringen. „In diesen noch unsicherer gewordenen Zeiten wollen wir den Kindern weiterhin ein möglichst hohes Maß an Stabilität gewährleisten“, sagt Burghard Schunkert und weiter: „Wenn auch noch so viel ins Wanken gerät, ist es uns wichtig, dass die Familien und die Kinder wissen, dass es immer einen verlässlichen Platz und Menschen geben wird, auf die sie bauen können.“
Der langjährige Jugend Eine Welt-Partner berichtete zuletzt, dass neben neu gebauten unterirdischen Schutz- und Lagerräumen im Zentrum nun am schon zuvor restaurierten Spielplatz ein eigener Rollstuhl-Basketballplatz hergerichtet werden konnte. Ein von einem Spender organisiertes Plantschbecken hat ebenfalls für große Freude gesorgt. Im Kindergarten in Beit Jala – der mehrheitlich von Christen bewohnten kleinen palästinensischen Stadt – ist die Hoffnung auf jeden Fall groß, dass man in den kommenden Jahren weiterhin gut durch die rundherum so „schwierigen Zeiten“ kommt.
