Die Versorgung mit Wasser, Strom und öffentlichen Verkehrsmitteln ist im Norden Venezuelas entweder sehr unzuverlässig oder gar nicht vorhanden und trotz des Reichtums an Ölreserven gelingt es dem von Krisen gebeutelten Land nicht, ein funktionierendes Schulsystem in der Region zu etablieren.
Deshalb unterstützt Jugend Eine Welt die etwas außerhalb des Orts El Molinete gelegenen Schule der Salesianer Don Boscos. Die Mehrheit der in der Schule mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt unterrichteten SchülerInnen gehört der indigenen Minderheit der Wayúu an. Ohne das Engagement der Jugend Eine Welt-Partner hätten die Kinder und Jugendlichen dieses indigenen Volkes wenige Chancen auf Bildung und schon gar nicht auf eine hochwertige Berufsausbildung, die ihnen eine ehrliche Zukunftsperspektive gibt. Denn die Wayúu leben in weit verstreuten kleinen Ansiedlungen auf der schon von Natur aus wüstenartigen Halbinsel Guajira, wo sich das Klima in den letzten Jahren immer stärker mit noch mehr Hitze und immer weniger Niederschlägen verändert (siehe Bericht vom letzten Jugend Eine Welt-Besuch bei den Wayúu im Sommer 2023).
Neuer gebrauchter Bus für die Schule
Aufgrund der fehlenden Infrastruktur in der Region – etwa ein öffentliches Verkehrsnetz – sind die SchülerInnen sowie Lehrkräfte und Angestellte auf einen schuleigenen Bus angewiesen, der sie jeden Tag zu ihrem Ausbildungsstandort bringt. Der alte Bus, Baujahr 1982, musste jedoch vor einiger Zeit endgültig wegen eines irreparablen Defektes praktisch “außer Dienst” gestellt werden. Die Folge: SchülerInnen und Lehrkräfte mussten teilweise sehr weite Fußwege in Kauf nehmen, um in die Schule zu gelangen. Was aufgrund der instabilen politischen Lage in der Region auch mit großen Gefahren verbunden ist – denn durch die gewalttätigen Milizen, die sich hier im Grenzgebiet zu Kolumbien vor allem durch Drogenhandel und Raub finanzieren, kommt es immer wieder zu Übergriffen auf die Bevölkerung, die Menschen werden bisweilen sogar aus ihren Heimatdörfern vertrieben. Eltern wollten ihre Kinder teils gar nicht mehr in die Schule gehen lassen.
Unterstützung für den Kauf eines neuen Schulbusses durch die Projektpartner war also dringend geboten! Dank der Hilfe von Jugend Einer Welt und seiner Spenderinnen und Spender ist das mittlerweile gelungen: ein neuer, wenn auch gebrauchter Bus konnte erworben werden. Jetzt können alle Kinder wieder sicher zur Schule fahren!
Hilfe weiter notwendig
Doch der dauerhafte Betrieb des neuen Transportmittels ist weiter bedroht: im wirtschaftlich nach wie vor völlig desolaten Venezuela verschlingen allein die notwendigen Treibstoffkosten (wenn denn Sprit für den Bus überhaupt erhältlich ist) Unsummen an Geld. Ebenso müssen Ersatzteile für die immer wieder notwendigen Reparaturen am Bus beschafft werden. Dafür brauchen sie in El Molinete weiter dringend Ihre Unterstützung!