Das Jugend Eine Welt-Solarprogramm wurde in den Jahren 2015 bis 2022 von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (Austrian Development Agency) kofinanziert.




Wenn am Morgen die Sonne in seinen kleinen Laden scheint, freut sich Kinfe. Er weiß, dass jetzt die vielen Solarsysteme, die er seinen Kundinnen und Kunden verkauft hat, Strom produzieren. Auch heute wird der Jungunternehmer seinen Laden wieder öffnen und die Menschen im nordäthiopischen Adwa mit Solarpanels und solarbetriebenen Elektrogeräten versorgen. Morgen wird er es ebenso machen. Und übermorgen auch. Denn Sonne, davon gibt es in Äthiopien mehr als genug und immer mehr Menschen wollen sie als Stromquelle für sich nutzen.
Viele von Kinfes Kundinnen und Kunden säßen ohne seine Solarpanels im Dunkeln. Denn noch hat Äthiopien ein großes Energieproblem: Drei Viertel der äthiopischen Haushalte sind nicht an ein Stromnetz angeschlossen und auf dem Land leben sogar 90 Prozent der Menschen gänzlich ohne Strom. Solaranlagen gelten als flexibel, kostengünstig, nachhaltig und sind daher eine zunehmend gefragte Lösung, um auch entlegene Gebiete mit Strom zu versorgen.

Solarprogramm in Uganda

Fachkräfte für den Fortschritt
Damit sich Solarenergie weiter durchsetzen kann braucht es Fachkräfte wie Kinfe, die Solarprodukte nicht nur verkaufen, sondern auch raus in die Dörfer fahren und die Menschen dort beraten, Solaranlagen installieren, warten und reparieren. Wie das geht, hat Kinfe an der technischen Don Bosco-Schule in Adwa gelernt. Die Berufsschule ist nur einer von sechs Standorten in Äthiopien, an denen Jugend Eine Welt gefördert durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit ein groß angelegtes Solar-Ausbildungsprogramm auf den Weg gebracht hat. Denn noch sind Fachkräfte für Solarenergie rar in Äthiopien und das Bildungsangebot eher dürftig.
Dank des Ausbildungsprogramms können sich junge Äthiopierinnen und Äthiopier in sechs Berufsschulen in Adwa, Addis Abeba, Gambella, Mekelle und Dilla nun binnen drei Jahren zu Fachkräften für Solarenergie ausbilden lassen. Außerdem gibt es für junge Berufstätige ein Fortbildungsangebot mit kürzeren Kursen im Bereich Photovoltaik. In sogenannten Train the Trainer-Kursen haben junge Menschen zudem die Möglichkeit, sich zu Lehrkräften für Solartechnik ausbilden zu lassen.
Mehr über das Programm:
Ausbildung als Chance
Die Aus- und Fortbildungen des Solarprogramms dienen nicht nur der Lösung der Energiefrage Äthiopiens, sondern stärken gleichzeitig die Jugend des Landes. Knapp 40% der Äthiopierinnen und Äthiopier sind unter 15 Jahre alt. Fundierte Ausbildungen können dieser jungen Generation den Ausweg aus der Armut ebnen.
Erfolgsgeschichten wie die von Kinfe bestätigen die Wirksamkeit des Solar-Ausbildungsprogramms. Der Laden in Adwa ist nicht sein einziger. Mittlerweile betreibt er drei Geschäfte und ist selbst Arbeitgeber. Kinfe hat nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere junge Menschen in seiner Heimat neue Zukunftsperspektiven geschaffen.
Umweltbildung in den Schulen
Energie- und Umweltfragen gehen Hand in Hand. Neben den Solar-Ausbildungen fördert Jugend Eine Welt in Äthiopien an weiterführenden Schulen sowie an Volksschulen sogenannte „Green Clubs“. In den „grünen Clubs“ lernen Kinder und Jugendliche einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und starten Aktionen rund um die Themen Müll, Umwelt, Klimawandel und erneuerbare Energie. Auf diese Weise wird von klein auf das Umweltbewusstsein der jungen Generationen Äthiopiens gestärkt.

Das Solarprogramm von Jugend Eine Welt war länderübergreifend angelegt. Aktuell ist das Programm in Äthiopien abgeschlossen, der Ausbildungslehrgang zur Solartechnikerin und zum Solartechniker wird jedoch mit viel Engagement in Uganda weiter durchgeführt. Dabei wird besonderer Wert auf eine enge Kooperation mit ähnlichen Initiativen sowie mit Regierungsstellen vor Ort gelegt.
Spendenkonto Jugend Eine Welt
Raiffeisen Landesbank Tirol
IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000
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