„Wenn Sie in der Pension ihre langjährig erworbene berufliche Erfahrung sinnstiftend einbringen wollen, dann ist unser Senior Experts Austria-Entsendeprogramm genau das richtige für Sie“, macht Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt, anlässlich des „Tag des Ehrenamts“ (5. Dezember) auf die Möglichkeit eines Freiwilligeneinsatzes im Globalen Süden aufmerksam. Bereits über 60 Senior Experts haben in 18 Ländern einen Einsatz geleistet – in von Jugend Eine Welt unterstützten gemeinnützigen Organisationen, Bildungseinrichtungen und Sozialprojekten. „Uns ist besonders wichtig, dass die Zusammenarbeit auf Augenhöhe passiert“, so Heiserer. „Denn zeitgemäße Freiwilligeneinsätze verstehen sich nicht als einseitiger Wissenstransfer von Nord nach Süd, sondern als gemeinsames Engagement zur Lösung organisatorischer, pädagogischer oder wirtschaftlicher Herausforderungen.“
Pensionistinnen und Pensionisten bilden wertvolle Ressource
Ein Einsatz als Senior Expert dauert zwischen drei und zwölf Monaten und findet überwiegend in Jugend Eine Welt-Partnerländern in Südamerika, Afrika und Asien statt. Meist entscheiden sich Personen, die gerade ihre Pension angetreten haben oder eine berufliche Auszeit in Anspruch nehmen wollen, für die sinnstiftende ehrenamtliche Tätigkeit. „Diese Zielgruppe ist voller Energie, Tatendrang und eine wichtige aktive sowie wertvolle Ressource“, erklärt Heiserer und verweist auf 1,86 Millionen Seniorinnen und Senioren in Österreich. Generell wendet sich das Programm an Menschen ab 35 Jahre, die über mehrjährige Berufserfahrung verfügen. „Wer seine Kompetenzen in Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Handwerk oder Verwaltung einbringen und jungen Menschen im Globalen Süden Chancen ermöglichen möchte, dem kann ich einen Freiwilligeneinsatz nur ans Herz legen.“
Als Lehrerin in Indien
Sonja Hanappi-Mersits aus Weiden am See im Burgenland gab ihre Expertise mehrere Monate in Südindien weiter. Die frühere Volksschullehrerin und Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Burgenland unterrichtete Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Jugend Eine Welt-Projekten. „Die Kinder waren zwischen 3-18 Jahre alt. Je nach Altersgruppe habe ich die unterschiedlichsten Lernmaterialien verwendet, die ich zuvor in Österreich selbst angefertigt oder gekauft habe. Mit den Kindern habe ich wegen der Sprache hauptsächlich in Mathematik gearbeitet oder Lern- und Spiele-Stationen vorbereitet, die selbstredend waren“, erzählt Hanappi-Mersits. „Zusätzlich leitete ich noch Seminare für Lehrerinnen und Lehrer. Ziel aller pädagogischen und didaktischen Anstrengungen meinerseits war Theorie und Praxis zu vereinen und die Kompetenzen der Kinder durch motivierendes Lernmaterial und kooperative Lernformen zu steigern. Bei den Lehrerinnen und Lehrern lag der Schwerpunkt auf Individualisierung und Differenzierung im Unterricht.“
Die Umstellung auf das Klima, kulturelle Unterschiede oder das tamilisch geprägte Englisch gehörten zu den Herausforderungen – doch die positiven Eindrücke überwiegten klar: „Unvergesslich bleiben die vielen authentischen Begegnungen, die Herzlichkeit und die unglaubliche Vielfalt des Landes. Wenn einen dieses ‚Virus‘ einmal packt, lässt es einen nicht mehr los.“ Warum sie sich für Jugend Eine Welt entschieden hat? „Weil die Organisation aufrichtig arbeitet, Bildung stärkt und Hilfe zur Selbsthilfe in den Mittelpunkt stellt."
Beeindruckender Einsatz
Franz König, Finanzexperte aus Oberösterreich, erfüllte sich mit seinem Einsatz in Äthiopien einen Lebenstraum. Als Jugendlicher hatten ihn die Bilder der Hungersnot 1984/85 geprägt – Jahrzehnte später konnte er seinen Beitrag leisten. In Addis Abeba unterstützte er den Finanzchef der Don Bosco-Projektpartner, erstellte Jahresberichte und bekam auch einen direkten Einblick in die von Jugend Eine Welt finanzierten Projekte vor Ort. „Meine eigene Welt hat sich durch den Einsatz als Senior Expert mit Sicherheit verändert“, blickt König zurück. „Es ist unglaublich bereichernd, Menschen anderer Kulturen kennenzulernen. Ich bin demütiger geworden und schätze unser Leben hier in Österreich heute stärker. Besonders beeindruckt hat mich die Würde und Lebensfreude der Menschen, selbst unter schwierigsten Bedingungen.“
Freiwilligeneinsätze für junge Erwachsene
Jungen Erwachsenen bietet Jugend Eine Welt ebenfalls die Möglichkeit einen sinnstiftenden Freiwilligeneinsatz in Ländern des Globalen Südens zu absolvieren. Über die von Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos getragene Organisation „VOLONTARITAT bewegt“ wurden in den vergangenen 12 Jahren bereits 850 Freiwilligeneinsätze abgewickelt. Als Mitglied des WeltWegWeiser-Netzwerks, dessen Träger ebenfalls Jugend Eine Welt ist und das durch die Austrian Development Agency (ADA), Österreichs Agentur für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe, gefördert wird, unterliegt „VOLONTARIAT bewegt“, wie auch alle anderen 16 Mitgliedsorganisationen, strengen Qualitätsstandards. Der Grund: Sogenannter „Voluntourismus“ eine Kombination aus „Volontariat“ und „Tourismus“, bei dem sich Touristinnen und Touristen durch eine Form des Reisens kurzzeitig „engagieren“ und keinen nachhaltigen Mehrwert für Menschen und Projekte vor Ort schaffen soll damit verhindert werden.
Über WeltWegWeiser
Das WeltWegWeiser-Netzwerk startete 2015 als Plattform einiger Entsendeorganisationen. Heute ist es nicht mehr wegzudenken als kompetente Anlaufstelle für Freiwillige und Fördergeber rund um das Thema qualitätsvolle internationale Freiwilligeneinsätze. Heute zählt das WeltWegWeiser-Netzwerk, Allein 2024 absolvierten 266 junge Erwachsene über WeltWegWeiser einen internationalen Freiwilligeneinsatz – oft auch als Ersatz für den Zivildienst. „Jeder Freiwilligeneinsatz verändert nicht nur das Leben vor Ort, sondern auch jenes der Senior Experts oder der Volontärinnen und Volontäre selbst“, fasst Heiserer zusammen. „Die Menschen in den Projekten vor Ort profitieren, die Freiwilligen machen wichtige Erfahrungen. Sie kommen zurück als Botschafter und Botschafterinnen für Menschen im Globalen Süden.“
Sie haben Interesse an einem Freiwilligeneinsatz als Volontärin oder Senior Expert? Wir beraten Sie gerne:
Senior Experts Austria
Webseite: www.jugendeinewelt.at/seniorexpertsaustria
einsatz(at)jugendeinewelt.at
Tel.: 01/879 07 07 | Barbara Stranzinger
VOLONTARIAT bewegt
Webseite: www.volontariat.at
info(at)volontariat.at
Tel.: +43 676 766 60 76
WeltWegWeiser – Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze
Webseite: www.weltwegweiser.at
info(at)weltwegweiser.at
Tel. +43 676 6090 506
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!