„Nun haben wir endlich Klarheit“, begrüßt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer den heute erfolgten Beschluss des Dreijahresprogramms der österreichischen Entwicklungspolitik 2025 – 2027 durch die Bundesregierung. „Österreichische Entwicklungsorganisationen wie Jugend Eine Welt sind auf öffentliche Unterstützung angewiesen, um vor Ort im Globalen Süden wichtige und vor allem langfristige Hilfe leisten zu können. Ohne eindeutige Sicht auf die Ziele der Regierung ist von unserer Seite keine realistische und effektive Projektplanung möglich. Daher war der heutige Beschluss sehr wichtig, aber auch längst überfällig“, so Heiserer weiter.

Hilfe vor Ort nur mit ausreichenden Mitteln möglich
Denn das Dreijahresprogramm der Entwicklungspolitik 2025 – 2027 wurde bereits unter der vorangegangenen Regierung fertig ausverhandelt, beim Beschluss allerdings über ein Jahr auf die lange Bank geschoben. „Gerade in Zeiten wie diesen, in denen Staaten ihre Entwicklungshilfe-Leistungen drastisch kürzen oder sogar gänzlich stoppen, wäre jedoch eine entsprechende Bereitstellung von ausreichenden finanziellen Mitteln seitens Österreich ein deutliches Zeichen und ein klares Bekenntnis zur Entwicklungszusammenarbeit gewesen“, spielt Heiserer auf den Budgetbeschluss von letzter Woche an, demnach Mittel für die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) und den Auslandskatastrophenfonds bis Ende 2026 um 32% gekürzt werden.
„Globale Krisen nehmen zu, die Auswirkungen des Klimawandels sind vor allem in den Ländern des Globalen Südens immer deutlicher zu spüren. Laut den Vereinten Nationen leiden beispielsweise fast 25 Millionen Sudanesen unter akutem Hunger. Das ist die Hälfte der Gesamtbevölkerung des Landes“, so Heiserer. „Ich appelliere daher an Außenministerin Beate Meinl-Reisinger und Finanzminister Markus Marterbauer: Kürzen Sie nicht die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit, sondern orientieren Sie sich am Bekenntnis zum international vereinbarten Ziel der OECD-Staaten, jährlich 0,7% des Bruttonationaleinkommens (BNE) für öffentliche Entwicklungshilfeleistungen (Official Development Assistance, ODA) bereitzustellen. Nur so können wir vor Ort im Globalen Süden täglich notleidenden Menschen helfen, ihr Leid zu lindern und vor allem den Kindern und Jugendlichen mit Schul- und Berufsausbildungsprogrammen eine Chance auf eine bessere Zukunft zu geben.“
