Welche Chancen bietet die Zusammenarbeit zwischen Stiftungen und gemeinnützigen Organisationen, um den aktuellen globalen Herausforderungen gerecht zu werden? Wie wichtig sind Allianzen zwischen Stiftungen, Projektpartnern und Projektpartnerinnen aus dem Globalen Süden sowie Senior Experts? Diese Fragen erörterten Vertreter und Vertreterinnen von privaten und gemeinnützigen Stiftungen gemeinsam mit ehrenamtlichen Fachkräften, die sich als „Senior Experts“ freiwillig in weltweiten Projekten der Entwicklungszusammenarbeit im Sozial-, Bildungs- und Ausbildungsbereich engagieren, bei einer Fachveranstaltung im Wiener Palais Coburg.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Die Jugend Eine Welt Stiftung lud gemeinsam mit dem Verband für gemeinnütziges Stiften und stiftung-nextgen, sowie mit der Unterstützung der POK Pühringer Privatstiftung, in den ersten Bezirk in Wien. Zahlreiche interessierte Gäste ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen und bekamen spannende Einblicke in die Entwicklungszusammenarbeit im Globalen Süden, bei der Senior Experts – Freiwillige mit Berufserfahrung - oft eine Schlüsselrolle spielen. „Senior Experts sind eine reichhaltige Ressource, die uns aus Österreich für die wichtige Arbeit im Globalen Süden zur Verfügung steht. Nicht nur die Menschen in den Projekten vor Ort profitieren von ihrer Expertise, sondern auch die Senior Experts machen wichtige Erfahrungen. Sie kommen zurück als Botschafter und Botschafterinnen für Menschen im Globalen Süden“, erklärte Reinhard Heiserer, Vorstand der Jugend Eine Welt Stiftung, in seinem Eingangsstatement. Gleichzeitig betonte Heiserer, dass zeitgemäße Freiwilligeneinsätze keine Nord-Süd-Bevormundungen, sondern ein gemeinsames Engagieren zur Lösung von organisatorischen, pädagogischen und wirtschaftlichen Herausforderungen seien. „Die Senior Experts und die Projektpartner sowie Projektpartnerinnen arbeiten immer auf Augenhöhe zusammen“, so Heiserer.
Das Senior Experts Programm ist eine Herzensangelegenheit für mich!
Senior Experts Austria-Entsendeprogramm
Seit 2016 entsendet die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt – im Zuge des Senior Experts Austria-Programms - Freiwillige mit Berufserfahrungen in Länder Afrikas, Lateinamerikas und Asiens. Aktuell unterstützen pro Jahr rund 15 Senior Experts vor Ort verlässliche Projektpartner und Projektpartnerinnen, mit denen Jugend Eine Welt seit vielen Jahren zusammenarbeitet, und geben ihre langjährige Erfahrung weiter. Mit Bruder Lothar Wagner, seit über 20 Jahren Streetworker in Westafrika, profitiert auch ein Jugend Eine Welt-Projektpartner von der Expertise der Senior Experts. „Das Senior Experts Programm ist eine Herzensangelegenheit für mich“, so der Salesianer. „Es ist eine sehr effektive, effiziente und nachhaltige Entwicklungshilfe. Denn Senior Experts kombinieren angeeignetes Wissen mit Erfahrung und dieses Know-how – das Wissen, wie man vorgeht – hilft uns Projektpartnern sehr. Senior Experts sind Menschen, die ihren Einsatz nicht nur als Beruf, sondern auch als Berufung sehen.“
Freiwilligen-Einsatz als großes Geschenk
Zahlreiche Erfolgsgeschichten von zurückgekehrten Senior Experts bestätigen Bruder Lothar Wagners Einschätzungen. Christa Wienerroither – klinische Psycho- und Gesundheitstherapeutin in Salzburg – war mehrere Monate als Senior Expertin in Ecuador im Einsatz. „Ich konnte als Psychotherapeutin in einem Mädchenzentrum in Loja, Ecuador, mitarbeiten. Schwerpunkt meiner Arbeit war die Einführung und Vermittlung von kindertherapeutischen Techniken wie traumafokussierte Spieltherapie, Mindfulnessarbeit oder Sandspieltherapie“, erzählte Wienerroither. „Ich konnte ein großes Bündel an Erfahrungen mit nach Österreich nehmen. Es war ein großes Geschenk für mich Teil davon zu sein.“
Ich konnte ein großes Bündel an Erfahrungen mit nach Österreich nehmen. Es war ein großes Geschenk für mich Teil davon zu sein.
Vielen Dank für die Unterstützung
Doch das Senior Experts Austria-Programm kann nur betrieben werden, wenn es von öffentlicher und privater Seite mitfinanziert wird. „Ich bin immer sehr dankbar, wenn ich Menschen begegne, die bereit sind, Ideen und Programme für eine gerechtere Gesellschaft, wie zum Beispiel das Senior Experts Programm, zu unterstützen“, so Heiserer. „Denn Stiftungen und Fördergelder von Privaten oder der öffentlichen Hand sind das finanzielle Rückgrat der Freiwilligenarbeit. Ohne sie wäre das Programm nicht möglich.“
Denn Stiftungen und Fördergelder von Privaten oder der öffentlichen Hand sind das finanzielle Rückgrat der Freiwilligenarbeit. Ohne sie wäre das Programm nicht möglich.



Danke für Ihre Unterstützung
Fotos: © Sima Prodinger