Sexueller Missbrauch, körperliche Gewalt, Hunger und Krankheiten: All das erleiden Straßenkinder in Sierra Leone, einem Land in Westafrika. Doch dank der Unterstützung von Jugend Eine Welt erhalten sie wichtige Hilfe vor Ort. Das Schutzzentrum Don Bosco Fambul in der Hauptstadt Freetown, betrieben von den Salesianern Don Boscos, langjährige Projektpartner von Jugend Eine Welt, ist die größte Einrichtung dieser Art in Sierra Leone. Zahlreiche Projekte für Straßenkinder sind hier gebündelt – von Schutzeinrichtungen für Mädchen und Buben, über psychosoziale Unterstützung bis zur eigenen Kinderhelpline. Dank der Arbeit der Jugend Eine Welt-Projektpartner konnten allein im Jahr 2024 1406 Straßenkinder gerettet werden.

Hilfe und Begleitung
Missbrauch, Ausbeutung und Vernachlässigung. Die Gründe, warum tausende Kinder in der Millionenmetropole Freetown auf der Straße leben, sind unterschiedlich. Gemeinsam ist allerdings ihr Martyrium, welches sie im täglichen Überlebenskampf durchmachen. Sie nehmen jeden Job an, der sich gerade bietet. Sei es das Schleppen von schweren Lasten, Sammeln von Altmetall oder Verkaufen von Süßigkeiten – bis hin zur Prostitution.

Im Straßenkinderzentrum Don Bosco Fambul, seit vielen Jahren von Jugend Eine Welt unterstützt und in dieser Zeit zu einem Herzensprojekt der österreichischen Entwicklungsorganisation avanciert, erhalten die notleidenden Straßenkinder Hilfe und Begleitung. 466 Kinder und Jugendliche fanden in den betreuten Wohnheimen im Jahr 2024 ein sicheres Zuhause. Neben der Versorgung mit Nahrung, Kleidung und medizinischer Betreuung wurde besonderer Wert auf ein förderndes Umfeld gelegt. Individuelle Betreuungspläne ermöglichten Zugang zu Bildung, Berufsausbildung und therapeutischen Angeboten – immer mit dem Ziel, ein familiäres Umfeld zu schaffen und langfristige Stabilität zu bieten.

Bildung und Berufsbildung als Schlüssel
Neben dem Angebot von professioneller psychosozialer Begleitung (1378 Kinder und Jugendliche nahmen an Einzel- und Gruppentherapien teil, um Traumata zu verarbeiten und Resilienz aufzubauen) und der Wiederherstellung familiärer Bindungen (nach sorgfältiger Prüfung und Vorbereitung konnten die Jugend Eine Welt-Projektpartner 634 Straßenkinder erfolgreich in ihre Familien reintegrieren), lag der Fokus von Don Bosco Fambul im Jahr 2024 auf Bildung und Berufsbildung. Gemäß „Bildung überwindet Armut“ – dem Leitgedanken von Jugend Eine Welt - wurden 378 Kinder in formale Bildungsprogramme aufgenommen und erhielten gezielte Unterstützung. Darüber hinaus erlernten 210 junge Erwachsene in den Ausbildungszentren von Don Bosco Fambul marktfähige Berufe in Bereichen wie Schneiderei, Tischlerei, Mechanik und Gastronomie.

Don Bosco Fambul: Leuchtendes Beispiel für Arbeit mit Straßenkindern
Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer: „Don Bosco Fambul ist ein leuchtendes Beispiel für die Arbeit mit Straßenkindern. Die Mädchen und Buben haben fürchterliche Misshandlungen durchlitten und erhalten im Zentrum unserer Projektpartner wichtige Unterstützung. Bitte helfen Sie den Straßenkindern in Freetown weiterhin mit Ihrer Spende. Damit auch sie den Gefahren der Straße entkommen können und eine Chance auf eine bessere Zukunft haben.“
