Intro Text Funktion / Fehlt noch "Die Schmuggler bringen sie bis zur Wüste und fordern sie auf, mit zwei Flaschen Wasser ausgestattet allein weiterzugehen, es sei nicht mehr weit bis zum nächsten Stützpunkt auf dem Weg nach Europa. Doch in Wirklichkeit sind es 40 - 80 km... Wenn sie merken, dass sie betrogen wurden, ist es zu spät, viele verdursten."
Ein ehemaliger Don Bosco Schüler, der die gefährliche Reise selbst gemacht und es zurück geschafft hat, berichtete uns von unzähligen Leichenresten, die er in der Wüste gesehen hat. Die meisten Toten waren ganz jung. Auch einer seiner Mitschüler ist leider verdurstet.
Salesianerpater Jorge Crisafulli, der Anfang Oktober 2017 Jugend Eine Welt in Wien besuchte, hat als Direktor des Kinderschutzzentrums Don Bosco Fambul in Freetown/Sierra Leone tagtäglich mit großem Leid zu tun. Mit seinem Team - und mit Unterstützung von Jugend Eine Welt - kümmert er sich um Straßenkinder, jugendliche Häftlinge im Gefängnis,
Mädchen mit Missbrauchserfahrungen und minderjährige Prostituierte. Seit kurzem gilt ein weiterer Schwerpunkt von Don Bosco Fambul dem Kampf gegen Menschenhandel und illegale Migration, die eng zusammenhängen.
Lass deinen Traum nicht zum Alptraum werden
Im März 2017 startete auch in Sierra Leone die Kampagne "Stopp Menschenhandel", die Don Bosco-Einrichtungen in mehreren afrikanischen Ländern, darunter Äthiopien, Ghana und Senegal durchführen. Dabei werden Hochrisikogruppen für Menschenhandel und illegale Migration identifiziert. Sie werden zu einer Hauptzielgruppe der Kampagne, die sich aber auch an die breite Öffentlichkeit wendet. "Wir haben z.B. Talk-Shows im wichtigsten Fernsehsender von Sierra Leone organisiert, in der eine junge Frau und ein junger Mann von ihren bitteren Erfahrungen auf der Reise nach Europa berichteten", so P. Crisafulli.
Unsere Botschaft ist: Lass deinen Traum nicht zum Alptraum werden!
"Wir zeigen kurze Videos mit zurückgekehrten Opfern des Menschenhandels, wir schalten warnende Radio-Spots in verschiedenen lokalen Sprachen im Rundfunk, wir verbreiten Poster und Sticker und wir informieren über Megaphon auf gut besuchten Marktplätzen. Unsere Botschaft ist: Lass deinen Traum nicht zum Alptraum werden! Wenn Du um Asyl in einem anderen Land ansuchen willst, tu es auf legale Weise, geh auf die Botschaft. In jedem Fall: informiere dich gut über die Gefahren der Reise! Und denke über Alternativen nach. Die jungen Menschen müssen verstehen, dass ihre Zukunft nicht in Europa liegt, sondern in ihren eigenen Händen, in ihren Herzen, in ihrem Verstand!" In zahlreichen Projekten vor Ort
Bessere Information und Bewusstseinskampagnen seien dabei ebenso wichtig wie verstärkte Investitionen in Bildung, Ausbildung und das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen.
Seitens der internationalen Gemeinschaft müsse viel mehr getan werden, um das riesige Problem des Menschenhandels in den Griff zu bekommen, ist P. Crisafulli überzeugt. Bessere Information und Bewusstseinskampagnen seien dabei ebenso wichtig wie verstärkte Investitionen in Bildung, Ausbildung und das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen. "Millionen Hilfsgelder an Regierungen, die häufig korrupt sind, helfen wenig! Vielmehr sollten Importe von Waffen, Altkleidern oder Billig-Lebensmitteln gestoppt und die Ursachen von illegaler Migration und Menschenhandel verstärkt bekämpft werden: Große Armut, Diskriminierung und fehlende Perspektiven vor Ort."
Auch die Kinderhotleine 323 der Salesianer Don Boscos in Sierra Leone unterstützt die neue Kampagne. Rund 700 Anrufe gehen wöchentlich ein, davon sind mindestens 200 "sehr ernst".
Eines von vielen Kindern, die so gerettet werden konnten, ist der kleine Abu: Das durch einen Anruf verständigte Don Bosco Team fand in einem Hinterhof einen kleinen Jungen, 8 Jahre alt, völlig verschüchtert, mit Misshandlungsspuren am ganzen Körper übersät. Er war immer wieder mit einem Kabel geschlagen worden. Auch seine Hände hatten Brandwunden.
Abu stammt aus einem kleinen Dorf, eines Tages hatte eine "Auntie" seine Eltern überredet, ihn mit ihr in die Stadt gehen zu lassen, wo er zur Schule gehen könne. Stattdessen musste er in seiner "Gastfamilie" von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr abends Wasser schleppen und andere schwere Arbeiten verrichten. Er erhielt kein normales Essen, sondern musste mit den Hunden um Essensreste kämpfen, die ihnen vorgeworfen wurden.
Als wir Abu gefunden haben, war er praktisch nackt“, erzählt P. Crisafulli. „Er trug nur ein viel zu großes T-Shirt. Und erst nach einer Woche lächelte er zum ersten Mal. Heute geht es ihm gut. Doch Abu ist nur die Spitze des Eisberges. Viel zu viele Kinder sind in einer ganz ähnlichen dramatischen Situation.
Seitens der internationalen Gemeinschaft müsse viel mehr getan werden, um das riesige Problem des Menschenhandels in den Griff zu bekommen, ist P. Crisafulli überzeugt. Bessere Information und Bewusstseinskampagnen seien dabei ebenso wichtig wie verstärkte Investitionen in Bildung, Ausbildung und das Schaffen von neuen Arbeitsplätzen. "Millionen Hilfsgelder an Regierungen, die häufig korrupt sind, helfen wenig! Vielmehr sollten Importe von Waffen, Altkleidern oder Billig-Lebensmitteln gestoppt und die Ursachen von illegaler Migration und Menschenhandel verstärkt bekämpft werden: Große Armut, Diskriminierung und fehlende Perspektiven vor Ort."